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Gesundheitsreport

Studie: Schlafmangel wird zur Volkskrankheit

  • dpa

  • Do, 16. März 2017, 00:01 Uhr
    Panorama

Der Mensch "verschläft" durchschnittlich etwa ein Drittel seines Lebens. Doch dieses eine Drittel ist überlebensnotwendig. Mangelt es daran, können erhebliche gesundheitliche Beschwerden folgen.

Schlafmangel   | Foto: Rabenstein (fotolia)
Schlafmangel Foto: Rabenstein (fotolia)

Laut dem am Mittwoch vorgestellten Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit könnte das in Deutschland zu einem immer größeren Problem werden. Hier einige Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema.

Was ist gesunder Schlaf?
Nach einer Expertenempfehlung sollte man bis ans Ende seines Lebens 7,5 Stunden pro Tag schlafen. Das sei gesunder Schlaf.

Was ist nur schlecht geschlafen,

was schon eine Schlafstörung?
Gelegentliche nächtliche Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen dürften noch kein Schlafproblem sein. Bestehen sie aber drei Mal in der Woche mehr als drei Monate lang, spricht man von Ein- beziehungsweise Durchschlafstörungen. Gehen sie mit Tagesmüdigkeit und sozialen und beruflichen Beeinträchtigungen einher, wird von einer "schweren Schlafstörung" (Insomnie) gesprochen.

Wie weit sind

Schlafstörungen verbreitet?
Laut dem Gesundheitsreport 2017 der DAK-Gesundheit sagen 80 Prozent der befragten Erwerbstätigen, sie hätten ab und zu "Schlafprobleme". Das seien 66 Prozent mehr als 2009. Unter "schweren Schlafstörungen" leide jeder zehnte, ein Anstieg von 60 Prozent in den vergangenen sieben Jahren. Selbst er habe einen solchen Anstieg nicht erwartet, sagt der Schlafexperte von der Berliner Charité, Ingo Fietze.

Was kann zu Schlafstörungen

führen und wohin

können diese führen?
Ständiger nächtlicher Lärm kann den Schlaf erheblich beeinträchtigen. Nach der dritten durchlittenen Nacht, sinkt die Leistungsfähigkeit im Job. Auch ein unregelmäßiger Lebensstil mit wenigen Schlaf- und Erholungsphasen – sei es bei der Arbeit oder in der Freizeit – kann zu Schlafstörungen führen. Dabei lässt sich eine gewisse Wechselwirkung zwischen psychischen Problemen und Schlafstörungen feststellen. Schlafstörungen können zu Depressionen oder Angstzuständen führen – und umgekehrt. Und letztlich sind auch chronische körperliche Beschwerden wie Bluthochdruck oder Diabetes möglich.

Wie sieht die Versorgungssituation

für solche Patienten aus?
"Dramatisch schlecht", sagt Fietze. Deutschland brauche niedergelassene Schlafmediziner. "Es fehlt der primäre Ansprechpartner." Auch die Zahl der Schlafzentren sollte aufgestockt werden, zumal sich diese vor allem mit Atemstörungen beim Schlafen beschäftigen. Und es bedürfe mehr Aufklärung über Schlafprobleme und mehr Prävention in Schule und Beruf.

Was kann ich selbst tun?
Bevor man zur Schlaftablette greift, sollte man über sein Schlafverhalten nachdenken, Stichwort: Schlafhygiene. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin rät unter anderem: Jeden Tag um dieselbe Zeit aufstehen, nur Schlafen gehen, wenn man wirklich müde ist, regelmäßig Sport treiben, vor dem Zubettgehen keinen Kaffee, keinen Alkohol und keine Zigarette mehr und den Mittagsschlaf vermeiden.

Was ist mit Medikamenten?
Jeder zweite Patient, der mit Schlafstörungen kämpft, besorgt sich Schlafmittel ohne Rezept, oft ohne fachmännische Beratung. Fietze beklagt, dass Apotheker zu wenig über die Mittel aufklären. Grundsätzlich könnten Schlaftabletten bei chronischen Schlafstörungen auch über einen längeren Zeitraum notwendig sein. Das sollte aber der Arzt entscheiden.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 16. März 2017: PDF-Version herunterladen

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