"Es ist nichts schlimm an guter Unterhaltung"

BZ-INTERVIEW: Ulrich Tukur vor seinem Konzert in Staufen.
Eine Aufforderung zum Schlecht-Benehmen? So lautet der Titel zum neuen Programm "Let’s misbehave", mit dem Ulrich Tukur und seine Rhythmus Boys das Jubiläum ihrer Tanzkapelle zelebrieren. Seit mehr als zwei Jahrzehnten widmen sich die vier gestandenen Herren der Unterhaltungsmusik aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts – und das Ganze mit einem "Riesenspaß", wie der Musiker, Schauspieler und Autor im Interview mit Christoph Forsthoff vor seinem Auftritt in Staufen offenbart hat.
Tukur: ... da haben Sie Recht...
BZ: ... warum müssen Sie sich diesem Verfall nun auch noch hingeben?
Tukur: (lacht) Das tun wir ja nicht wirklich. Das Programm heißt zwar "Let’s misbehave", inszeniert aber nicht den allgemeinen Sittenverfall, sondern zelebriert die herrliche Musik von Cole Porter, Irving Berlin und George Gershwin. Nebenbei und augenzwinkernd fordern wir dazu auf, gegen allgegenwärtige Regulierungswut und nervtötende politische Korrektheiten zu rebellieren.
BZ: Woher resultiert denn dieser allgegenwärtige Verfall von Stil und Benehmen?
Tukur: ...