Seelische Extremsituation: Tatjana (Solen Mainguené) versinkt in ihrem Brief an Onegin. Foto: Tanja Dorendorf
Ist es die intimste Szene der gesamten Opernliteratur? Auf jeden Fall eine der berührendsten. Eine junge Frau legt einem Mann, den sie glaubte zu lieben, noch bevor sie ihn sah, in einem Brief ihr Innerstes offen. Diese zentrale Stelle in Peter Iljitsch Tschaikowskys Oper "Eugen Onegin" wird von einem klaustrophoben Moment dominiert: Tatjana schreibt ihre Zeilen an Onegin in einer schlaflosen Nacht in ihrer kleinen Kammer. Peter Carp ...