Unser Freiburger Münster

ZISCH-AKTION: Die Klasse 4c der Hebelschule Freiburg besucht die Baustelle Gotik im Freiburger Augustinermuseum.  

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Die Zisch-Reporter aus der 4c der Hebelschule Freiburg zeigen stolz ihre Sandsteinquader. Foto: Benedikt Metzger

Die BZ hat uns überrascht: Wir bekamen eine Einladung zum Besuch in der Ausstellung "Baustelle Gotik" im Augustinermuseum. Christiane Brannath vom Museum hat uns alles erklärt. Benedikt Metzger von der BZ hat uns begleitet und es kamen noch zwei Studentinnen vorbei, die bei uns in der Klasse Praktikum machen. Nur B. Zetti und Betti Z. wussten nichts vom Termin und fehlten. Vielleicht hatten sie Unterricht.

Wenn man vor dem Museum steht, sieht man links vom Eingang einen Laufkran. So einer wurde früher zum Münsterbau benutzt, um die Sandsteine hoch zu transportieren. Er ist wie ein Hamsterrad für Menschen. Der Kran ist jeden ersten Samstag im Monat um 15 Uhr in Betrieb, wer Lust hat kann kommen! Solche Kräne stehen noch heute oben auf dem Dachboden im Münster, man brauchte sie für Reparaturen. Man wusste damals noch nicht, dass elektrische neue Kräne erfunden werden. Die benutzt man heute.

Die Sandsteine vom Münster kommen aus unserer Gegend. Vom Lorettoberg, den kennt bestimmt jeder. Oder zum Beispiel aus Tennenbach, 21 Kilometer weit weg. Für den Transport der Steine von dort brauchte man drei Tage. Vom alten Tennenbacher Kloster benutzte man die Steine, weil es zerstört war. Da ist heute eine riesige freie Wiese und am Rand steht nur noch eine kleine Kapelle.

In einem Raum im Museum hingen verschiedene Wölfe. Aber keine echten Tiere! So wurden Zangen genannt, die sich selbst festziehen, wie Krallen. An mehreren Stellen am Münster sind heute noch davon Löcher zu sehen.

Außen am Münster sind 91 Wasserspeier dran. Komische Mischwesen! Damals hatten die Menschen Angst vor bösen Geistern und Hexen und waren abergläubisch. Die Wasserspeier sollten das Böse abschrecken und vertreiben. Wir konnten einem Steinmetz bei der Arbeit zusehen. Früher hat jeder Steinmetz von seinem Meister ein Zeichen bekommen, mit dem er seine Arbeit signiert hat. Man sieht sie an den Wasserspeiern. Unserer Klasse gefielen die drei Fernrohre. Was sah man dadurch? Der gotische Baustil wurde meist in Frankreich benutzt, die Architekten verbreiteten ihn in Europa. Durch die Fernrohre sah man den Kölner Dom und die Kathedralen von Mailand und Chartres.

Am Haupteingang vom Münster kann man sich Einritzungen anschauen. Dort konnte man kontrollieren, ob der Bäcker einem das Brot in der richtigen Größe verkauft hat. Den Stoff misst man mit einem eingeritzten Strich, einer Elle. Es gab keine Lineale. In der Ausstellung waren Geräte ausgestellt, die mit dem Beruf des Türmers zu tun hatten. Wenn es brannte, machte er auf dem Münsterturm eine Laterne an. Das war das Zeichen für einen Brand. Er schwenkte sie hin und her in Richtung Brand. Und die Leute wurden auch mit einem Sprachrohr zu Hilfe gerufen. Sie holten mit Ledereimern Wasser aus dem Bächle und kamen löschen.

Unser Münster hat vier Orgeln und 16 Glocken, die an besonderen Feiertagen alle läuten. Die konnte man an einer Ratestation hören. Wir haben in unserer Klasse am nächsten Tag alle gefragt, was am besten im Museum war. Laufrad, Wolf, Wasserspeier, Fernrohre, die Geräte vom Türmer, die Geräusche zum Raten – sie fanden alles toll. Aber an erster Stelle stand die Werkstatt. In der Werkstatt bekamen wir einen echten Sandsteinquader. Wir konnten unser eigenes Zeichen entwerfen und einritzen. Das machte allen total Spaß, aber zwei Kinder haben Blasen an den Fingern bekommen. Es war sehr anstrengend. Wenn ihr mehr wissen wollt, könnt ihr das im Augustinermuseum noch erfahren. Und im Museum für Stadtgeschichte geht die Ausstellung weiter. Geht unbedingt hin!

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