Venedig wird zum dritten Mal überflutet
Bürgermeister Brugnaro: "Die Venezianer gehen nur zum Beten in die Knie" / Schneemassen und Lawinen bedrohen Südtirol.
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Luigi Brugnaro hatte zur "maximalen Vorsicht" aufgerufen. Die Lage sei aber unter Kontrolle. Die Menschen würden sich nicht entmutigen lassen. "Die Venezianer gehen nur zum Beten in die Knie", erklärte er. Am Dienstag hatte die höchste Flut seit mehr als 50 Jahren verheerende Schäden in Venedig angerichtet und Kulturschätze zerstört. Fast jede zweite Kirche wurde beschädigt. Das Wasser war getrieben von starkem Wind auf bis zu 187 Zentimeter über den normalen Meeresspiegel gestiegen. Am Freitag fluteten Wassermassen dann erneut einen Großteil der Stadt. Für die kommenden Tage ist leichte Entspannung angesagt.
Brugnaro sagte, aus dem Ausland komme viel Hilfe, darunter aus Russland. Der Bürgermeister will ein weltweites Zentrum für Klimawandel-Studien in Venedig einrichten, das sich auch mit der Wasserverschmutzung beschäftigen solle. "Ich will einen großen Appell an die Wissenschaftler richten: Kommt hier her."
Unterdessen tobten in fast ganz Italien Unwetter mit Sturm und heftigen Niederschlägen. In Südtirol herrschte Schneechaos, eine Lawine traf ein Dorf. Die Schneemassen hätten sich durch die Straßen von Martell gedrückt, sagte Bürgermeister Georg Altstätter. Es gebe aber keine Verschütteten. Häuser seien beschädigt und Menschen in Sicherheit gebracht worden. "Die Lage ist prekär." Möglich sei, dass sich weitere Lawinen lösen. Das Dorf mit rund 900 Einwohnern sei von der Außenwelt abgeschnitten. In mehreren Orten fiel der Strom aus.
Auch die Brennerautobahn – die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Italien und Österreich – war vorübergehend zwischen Brixen und Sterzing gesperrt, teilte die Verkehrsleitzentrale mit. Es herrsche im Großteil Südtirols große Lawinengefahr Stufe 4. Auch weiter im Süden des Landes war Alarm angesagt. Über Rom fegte in der Nacht ein Sturm. Zahlreiche Bäume kippten um. In Florenz stieg der Fluss Arno bedrohlich.
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