DER JOBMARKT
Viele Führungskräfte träumen vom Sabbatical
Verlagsthema Endlich den Stress hinter sich lassen und nur noch leben – diese Vision verbinden viele Führungskräfte mit dem Zauberwort "Sabbatical".
Sabine Meuter
Mo, 23. Mai 2022, 12:56 Uhr
Verlagsthema
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Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Sabbatical?
Wie lange dauert in der Regel ein Sabbatical?
Auch das ist unterschiedlich. Es kann ein ganzes Jahr dauern, aber mitunter sind es auch nur neun, sechs oder drei Monate.
Wie lange im Voraus sollten Arbeitnehmer das planen?
Mindestens sechs Monate, besser ein Jahr im Voraus sollten laut Hänig Beschäftigte bei der Unternehmensleitung ihr Anliegen zur Sprache bringen. So kann die Firma für die Dauer des Sabbaticals nach einer Vertretung suchen. "Je größer das Unternehmen ist, desto eher ist es in der Lage, den personellen Ausfall durch eine berufliche Auszeit zu kompensieren", sagt Bölke.
Wie können Beschäftigte sich rechtlich absichern?
Eine mehrmonatige Unterbrechung der Tätigkeit müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vertraglich vereinbaren. In dem Schriftstück sollte auch ein Rückkehranspruch in die alte Position vermerkt werden – falls der oder die Beschäftigte dies wünscht. Außerdem sinnvoll: mit dem Arbeitgeber ein Verbot betriebsbedingter Kündigung zu vereinbaren.
Wie läuft ein Sabbatical finanziell ab?
"Beschäftigte können zum Beispiel unbezahlten Sonderurlaub nehmen", so Bölke. Allerdings sind freigestellte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verpflichtet, selbst für die Kranken- und Pflegeversicherung aufzukommen. Bei der Renten- und Arbeitslosenversicherung ist es möglich, sich freistellen zu lassen. Außerdem gibt es die Option, die Zeit für das Sabbatical vor- oder nachzuarbeiten. "Der Vorteil hierbei liegt darin, dass weiter Gehalt auf dem Konto landet und zudem der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin weiter die Sozialversicherungsbeiträge zahlt", erklärt Bölke. Dabei kommen bereits geleistete Überstunden auf ein Zeitwertkonto. Zudem können Beschäftigte sich auch eine Zeit lang ihr Gehalt reduziert auszahlen lassen – oder sich etwa das Weihnachts- und Urlaubsgeld erst später vom Arbeitgeber überweisen lassen. Möglich ist oft auch ein Teilzeitmodell. Dabei arbeiten Beschäftigte in Vollzeit für ein entsprechend niedrigeres Gehalt. Das angesparte Entgelt zahlt der Arbeitgeber dann später in der Freistellungsphase aus. Beschäftigte sollten das vor Beginn des Sabbaticals vereinbaren.
Wer kann eine solche Auszeit nehmen?
"Früher war eine Auszeit vom Job etwas für dauergestresste Manager auf ihrem weiteren Weg nach oben", sagt Kommunikationsberaterin Hänig. Dies hat sich inzwischen geändert. Ein Sabbatical ist längst kein Privileg mehr für Manager und andere Führungskräfte. "In meiner Beratungspraxis ist bei Akademikerinnen und Akademikern allerdings ein Sabbatical verbreiteter als etwa bei Handwerkerinnen und Handwerkern", räumt Bölke ein.
Besteht ein Anspruch auf ein Sabbatical?
Im Öffentlichen Dienst ja, in der Privatwirtschaft ist das in aller Regel aber nicht der Fall. Es kann aber sein, dass ein Anspruch auf ein Sabbatical in einem Arbeits- oder in einem Tarifvertrag verankert ist.
Wofür dürfen Arbeitnehmer ihr Sabbatical nutzen?
Hausbau, Weltreise, Fortbildung – möglich ist alles. Beschäftigte sind nicht verpflichtet, dem Arbeitgeber zu sagen, was sie während des Sabbaticals tun. "Aber fürs betriebliche Miteinander ist es doch gut, wenn man dies mitteilt", so Hänig. Zudem kann es von Vorteil sein, wenn man den Nutzen der Auszeit auch für das Unternehmen deutlich macht – vor allem, wenn ein Arbeitgeber nicht in der Pflicht steht, ein Sabbatical zu bewilligen.
Macht sich ein Sabbatical gut im Lebenslauf?
Ja, findet Hänig. Wer ein Sabbatical gemacht hat, zeigt sich selbstbewusst und signalisiert: Ich nehme meine Karriereplanung selbst in die Hand. "Vor allem, wenn die Gründe dafür plausibel sind, macht sich das gut im Lebenslauf", betont Bölke.
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