"Vom Wald völlig begeistert"

ZISCH-INTERVIEW mit dem Förster und Leiter des Waldhauses Freiburg, Markus Müller, über seine größte Leidenschaft: die Natur.  

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Förster Markus Müller und Zisch-Reporterin Sophia Lehmann im Wald  | Foto: privat
Förster Markus Müller und Zisch-Reporterin Sophia Lehmann im Wald Foto: privat

Zisch-Reporterin Sophia Lehmann aus der Klasse 4 der Hofackerschule in Freiburg-Waltershofen hat das Waldhaus in Freiburg besucht, um sich über nachhaltige Forstwirtschaft schlauzumachen. Markus Müller, Förster und Geschäftsführer der Stiftung Waldhaus, zeigte ihr die aktuelle Ausstellung im Waldhaus, bei der man zum Beispiel Waldgeräusche hören und seinen CO2- Fußabdruck entdecken kann. Er führte die Reporterin auch durch die Holzwerkstatt und den Holzskulpturenpfad im Wald. Anschließend sprach sie mit Markus Müller über seine Liebe zum Wald.

Zisch: Ich gehe gern mit meiner Familie im Wald spazieren. Was bietet das Waldhaus für uns Kinder und für die Familie?

Müller: Das Waldhaus hat ein breites Angebot für ganz viele Zielgruppen. Für Familien und für Kinder haben wir beispielsweise das Jahresprogramm mit etwa 90 Veranstaltungen pro Jahr. Wir haben zum Beispiel den Bereich der Kindergeburtstage, die wir anbieten. Wir haben eine Ausstellung im Waldhaus und ganz viele Tagesangebote mit so spannenden Titeln, wie beispielsweise "Wald und Klima" oder "Mit dem Jäger auf die Pirsch". Aber wir bieten auch Wochenangebote in verschiedenen Formaten an. Und wir haben natürlich diesen wunderbaren Freiburger Stadtwald vor der Tür, dort kann man ganz viel erleben, erfahren und entdecken.

Zisch: Welche Aufgabe hat das Waldhaus?

Müller: Die Kernaufgabe des Waldhauses ist die Bildungsarbeit. Wir wollen über die Natur, die Umwelt, das Klima und über all das informieren, was zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Erde beiträgt. Und das im Bereich der Kinder und Jugendlichen und im Bereich der Erwachsenen, weil Bildung auch ein lebenslanger Prozess ist.

Zisch: Ich habe an der Waldrallye bei der Waltershofener Holzversteigerung, geführt von einer Waldpädagogin, teilgenommen. Das war total klasse. Gibt es diese Angebote eigentlich regelmäßig?

Müller: Ja, die Waldrallye ist eines unserer Angebote, die wir als Schultagesangebot haben. Die gibt es regelmäßig.

Zisch: Was finden Sie persönlich großartig am Wald?

Müller: Ich bin vom Wald völlig begeistert. Es gibt im Wald einfach so viele schöne Stellen: von einem Ausblick bis hin zu dem ganz Kleinen, wenn zum Beispiel irgendwo ein kleines Pilzgeflecht wächst. Umso schöner ist es, wenn man dann noch weiß, dass das alles nicht nur oberirdisch ist, sondern sich unterirdisch fortsetzt, bei den Wurzeln und den Pilzen. Das finde ich phänomenal am Wald. Und dann ist da die Sache mit der Klimaveränderung. Wir haben weltweit Wälder als CO2-Speicher, also Kohlendioxidspeicher. Die Bäume nehmen das CO2 auf und speichern den Kohlenstoff daraus und geben den Sauerstoff wieder ab. Die Wälder leisten einen ganz großen und wichtigen Beitrag für den Klimaschutz.

Zisch: Haben Sie einen Lieblingsplatz?

Müller: Diese Frage ist sehr schwierig. Ich habe eigentlich nicht den einen Lieblingsplatz. Ich habe ganz viele Plätze im Wald, die ich toll finde. Beispielsweise in meinem Revier in Waltershofen, in Opfingen, in der Umgebung ums Waldhaus rum und im ganzen Freiburger Stadtwald.

Zisch: Gibt es etwas Besonderes im Freiburger Wald?

Müller: Ja, es gibt etwas Besonderes oder mehrere besondere Sachen. Also einmal haben wir im Bergwald den höchsten Baum Deutschlands. Der steht etwa zwei Kilometer von hier entfernt: die Waldtraut. Aber auch der Mooswald ist etwas Besonderes. Das ist, was den Wald in der Rheinebene angeht, ein sehr großes zusammenhängendes Waldgebiet und daher für den Naturschutz, für die Tiere und Pflanzen, die darin leben, ein ganz wichtiger Wald.

Zisch: Pflegen Sie als Förster auch Tiere wieder gesund, beziehungsweise ziehen Sie auch Rehkitze auf, die ihre Mutter verloren haben?

Müller: Also Rehkitze haben wir noch nicht gehabt. Rehkitze sind auch sehr schwierig aufzuziehen. Aber unser letztes Tier, das wir aufgezogen haben, war eine Krähe, die aus dem Nest gefallen war . Und die Krähe kam dann, nachdem sie wieder in der freien Wildbahn war, noch über ein halbes Jahr lang jeden Tag vorbei.
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