Zischup-Interview

Von Oldtimern, Bussen und Bahnen

Fast jeder Freiburger ist irgendwann schon einmal mit der VAG gefahren. Dirk Dufner (34) ist Busfahrer und berichtet von seinem Alltag. Mit ihm sprach Anna Kiefer aus der Klasse 8.2 der Paula Fürst Schule in Freiburg.

Anna Kiefer, Klasse 8.2 & Paula Fürst Schule in Freiburg
Di, 22. Nov 2011, 17:07 Uhr
Schülertexte

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Alte Eisenbahn auf der Fahrt durch Freiburg. | Foto: Ingo Schneider — Alte Eisenbahn auf der Fahrt durch Freiburg. Foto: Ingo Schneider

Zischup: Wer hat die VAG gegründet und seit wann gibt es sie?

Dirk Dufner: Gegründet wurde die VAG im Jahre 1899 ursprünglich als " Direktion des Elektrizitätswerkes und der Straßenbahn" von der Stadt Freiburg. Die Straßenbahn nahm 1901 ihren Betrieb auf.

Zischup: Was bedeutet VAG?
Dufner: Freiburger Verkehrs Aktien Gesellschaft, wobei die Stadt Freiburg einziger Aktionär ist . Vereinfacht gesagt ist die VAG ein Unternehmen der Stadt Freiburg .

Zischup: Wie viele Menschen arbeiten bei der VAG?
Dufner: Etwa 700 Menschen insgesamt , im Fahrdienst sind es etwa 370 .

Zischup: Wie viele Busse und Straßenbahnen besitzt die VAG ?
Dufner: Derzeit fahren bei der VAG 25 Standard Busse, 40 Gelenkbusse und über 40 Straßenbahnen im regulären Linienbetrieb .

Zischup: Wie alt ist die älteste Straßenbahn ?
Dufner: Der Triebwagen 2 von 1901 existiert bis heute und stellt damit die älteste Freiburger Straßenbahn dar. Leider ist er nicht fahrbereit. Die älteste noch fahrbereite Straßenbahn stammt aus dem Jahre 1914 .Diese fährt noch heute gelegentlich auf der Oldtimerline 7.

Zischup: Die VAG hat ihn letzter Zeit gestreikt. Wer entscheidet, ob und wie lange gestreikt wird ?
Dufner: Wenn sich Arbeiter ( vertreten durch die Gewerkschaft verd . Di ) und Arbeitgeber nach Ablauf des Tarifvertrages über Bezahlung und/oder andere dienstlichen Modalitäten nicht einigen können , Dann wird gestreikt um den Forderungen der Beschäftigen Nachdruck zu verleihen. Die Gewerkschaft entscheidet über Warnstreiks. Sollte dann sich daraufhin noch keine Einigung auftun, stimmen die Mitglieder der Gewerkschaft in einer Urabstimmung darüber ab, ob denn zur Not auch unbefristet gestreikt werden soll. So kürzlich bei der VAG geschehen.

Zischup: Warum wurde gestreikt?
Dufner :Die Gründe sind hier für sehr vielseitig. Es ging unter Anderem um die gleiche Arbeit, gleiche Anzahlung an Urlaubstagen für alle Beschäftigen, die Bezahlung von Wegezeiten, Weihnachtsgeld usw.

Zischup: Sind weitere Streiks zu befürchten?
Dufner: Da man sich nun geeinigt hat, sind so schnell keine Streiks mehr zu befürchten.

Zischup: Was halten Sie von dem Streik?
Dufner: Kein Arbeitnehmer streikt gerne, auch nicht wir von der VAG. Zumal ein jeder Streiktag auch uns viel Geld kostet. Weiterhin darf ein Streik immer nur das letzte Mittel der Verhandlung sein. Die Forderungen der Gewerkschaft halte ich auch durchaus für berechtigt. Traurig ist jedoch, dass ein Streik wie unser einer war, immer die Falschen trifft. Die jenigen, die sich einigen müssen, sind jedenfalls meist nicht auf Bus und Bahn angewiesen, im Gegensatz zu denjenigen, die unter dem Streik der VAG leiden mussten.

Zischup: Arbeiten Sie gerne bei der VAG?
Dufner: Sehr sogar. Ich bin gerne unterwegs und habe es ebenso gerne mit Menschen zu tun. Die VAG ist in meinen Augen ein Unternehmen, auf welches man wirklich stolz sein kann, gleich ob als Fahrgast oder als Arbeitnehmer. Der ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr ) in Freiburg hat, so denke ich, bundesweit keinen Vergleich zu fürchten.

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