Nationalkongress
Wahl in Libyen: Islamisten auf dem Vormarsch

Am Wochenende findet in Libyen die erste Parlamentswahl seit dem Sturz von Diktator Gaddafi statt. Der sogenannte Nationalkongress soll den Übergangsrat ersetzen.
Sandsäcke haben in der libyschen Hauptstadt Tripolis eine neue Verwendung gefunden. Sicherten sie bis vor kurzem noch die Straßensperren der Milizen, dienen sie nun dazu, die vielen Tausend Ständer der Wahlplakate zu beschweren, die jeden freien Platz der Stadt schmücken. Bilder des getöteten Diktators Muammar al-Gaddafi gibt es nur noch als Graffiti: So grinst er als Schmeißfliege von der Wand oder blickt verängstigt aus einem Mülleimer.
Mehr als 140 Parteien treten an, um sich für die 200 Sitze im Parlament, dem Nationalkongress, zu bewerben. "Wir sind gerade einmal aus der Wiege aufgestanden und lernen auf wackeligen Beinen das demokratische Gehen", beschreibt der politische Analyst Fathi Yussef die Lage. "Die meisten verstehen noch nicht, was der Nationalkongress genau ist und jeder, der sich für patriotisch hält, hat sich aufstellen lassen", sagt er. Viele Libyer sind ...
Mehr als 140 Parteien treten an, um sich für die 200 Sitze im Parlament, dem Nationalkongress, zu bewerben. "Wir sind gerade einmal aus der Wiege aufgestanden und lernen auf wackeligen Beinen das demokratische Gehen", beschreibt der politische Analyst Fathi Yussef die Lage. "Die meisten verstehen noch nicht, was der Nationalkongress genau ist und jeder, der sich für patriotisch hält, hat sich aufstellen lassen", sagt er. Viele Libyer sind ...