Auswilderung
Waldrapp-Weibchen kommt aus Spanien zurück
Das sorgt für Begeisterung bei Waldrapp-Fans: Ein junges Weibchen kommt als erster Vogel einer neuen Zugvogelpopulation eigenständig von Andalusien ins Brutgebiet am Bodensee zurück.
dpa
Mo, 2. Jun 2025, 17:43 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Überlingen (dpa) - Einmal nach Andalusien und zurück: Ein junges Waldrapp-Weibchen namens "Dr. Saurier" sorgt bei Fans dieser Vögel für Begeisterung. Wie das Waldrappteam Conservation & Research aus Österreich mitteilt, ist es der erste Vogel einer neuen Zugvogelpopulation, der eigenständig von Andalusien ins Brutgebiet am Bodensee zurückgeflogen ist. "Dieses Ereignis markiert einen Meilenstein für den klimaadaptiven Artenschutz", heißt es in einer Pressemitteilung.
Kommt der Waldrapp zurück?
Im Jahr 2023 waren demnach zwei Ultraleichtfluggeräte mit 35 jungen Waldrappen von Baden-Württemberg nach Andalusien gestartet. Die Zugvögel starten wegen der Wärme im Herbst immer später und haben dann mangels Thermik zunehmend Probleme, die Alpen zu überfliegen, so die Vogelexperten. Offen war bislang, ob die "Vögel mit Migrationserfahrung" von Spanien aus in ihre Brutgebiete in Süddeutschland zurückkehren.
Das Weibchen flog über 3.200 Kilometer
Das Weibchen "Dr. Saurier" hatte am 21. April dieses Jahres das Winterquartier in Andalusien verlassen. Am 25. Mai erreichte es nach einer Flugstrecke von 3.200 Kilometern das Brutgebiet in Überlingen am Bodensee. Dort schloss es sich brütenden Artgenossen an, die zuvor aus dem Winterquartier in der Toskana nach Überlingen zurückgekehrt waren.
"Historischer Moment"
Nach Angaben von Projektleiter Johannes Fritz flog das Weibchen nun genau die Route, die Waldrappe mutmaßlich seit Jahrtausenden beflogen haben, bevor die Art vor 400 Jahren in Europa ausgerottet wurde. Die Rückkehr sei deshalb ein "historischer Moment".
Waldrappe zählen zu seltensten Vögeln
Der Waldrapp (Geronticus eremita) ist Naturschutzverbänden zufolge einer der seltensten Vögel der Welt. Früher waren die gänsegroßen Zugvögel im Alpen- und Mittelmeerraum verbreitet, unter anderem lebten sie an Felsen in Überlingen. Zuletzt waren die Tiere in freier Wildbahn praktisch ausgestorben. Ein internationales Projekt mit mehreren Standorten im Alpenraum möchte sie wieder ansiedeln und auswildern.
Per GPS werden Vögel getrackt
Die Waldrappe aus dem Projekt tragen einen GPS-Tracker, sodass die Mitarbeiter ihre Wege verfolgen können. Ins Brutgebiet kommen Waldrappe zurück, wenn sie geschlechtsreif sind.
© dpa-infocom, dpa:250602-930-621343/1