Schule

Wenige neue Stellen am Gymnasium - CDU greift Ministerin an

Wegen G9 gibt es an Gymnasien zunächst weniger neue Lehrerstellen. Die CDU hält das für fahrlässig und will von der Kultusministerin einen Richtungswechsel haben.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
An den Gymnasien im Land werden im kom... nur wenige Stellen frei. (Symbolbild)  | Foto: Marijan Murat/dpa
An den Gymnasien im Land werden im kommenden Schuljahr nur wenige Stellen frei. (Symbolbild) Foto: Marijan Murat/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Stuttgart (dpa/lsw) - Wegen der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium stellt das Land zum kommenden Schuljahr nur wenige neue Lehrkräfte an den Gymnasien ein. Die CDU hält das für falsch und fordert einen Kurswechsel von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). "Wer heute spart, riskiert morgen einen Zusammenbruch der Unterrichtsversorgung. Das ist nicht vorausschauend – das ist fahrlässig", sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Andreas Sturm. 

Sturm fürchtet, dass angehende Lehrkräfte, die jetzt keine Stelle bekommen, vergrault werden könnten. "Wenn wir jetzt keine Perspektiven bieten, wandern die Leute ab – nach Bayern, nach Hessen oder ganz raus aus dem Beruf. Dann wird es richtig teuer." 

G9 sorgt für weniger Bedarf an Gymnasiallehrern

Wegen der Rückkehr zu G9 werden in Baden-Württemberg in den kommenden Jahren zunächst weniger Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien benötigt. Das liegt daran, dass die Klassenstufen 5 und 6, die als erste mit G9 starten, zunächst weniger Unterricht haben, weil der Stoff künftig auf neun Jahre verteilt wird - und nicht wie bisher auf acht Jahre.

Konkret müssen zum kommenden Schuljahr nach Angaben des Kultusministeriums rund 360 Stellen besetzt werden. Dem stehen den Angaben zufolge rund 1.500 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Das Ministerium bietet Gymnasiallehrkräften deswegen an, vorübergehend an einer anderen Schulart zu unterrichten - zusammen mit dem Angebot, nach drei Jahren an ein Gymnasium wechseln zu können.

Im Endausbau des neunjährigen Gymnasiums im Schuljahr 2032/2033 werden dann wegen der zusätzlichen Klassenstufe wieder mehr Lehrkräfte am Gymnasium benötigt. Jetzt Lehrkräfte an den Gymnasien einzustellen, die man aktuell nicht beschäftigen könne, wenn an anderen Schulen dringend Lehrkräfte gebraucht würden, sei bei der derzeitigen Haushaltslage nicht denkbar, hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) jüngst betont. 

CDU will Lehrkräfte auch in Vorbereitungsklassen einsetzen

Aus Sicht von Sturm könnten die Lehrkräfte flexibel in anderen Schularten oder auch in Vorbereitungsklassen eingesetzt werden. Dort sei der Bedarf sehr hoch. Zudem gebe es im Haushalt eine entsprechende Vorsorge, die nun genutzt werden könne, um vorübergehend zusätzliche Lehrer einzusetzen, so Sturm. In Vorbereitungsklassen bekommen Schülerinnen und Schüler, die nur schlecht oder gar nicht Deutsch sprechen, eine intensive Sprachförderung und werden auf den Wechsel in eine reguläre Klasse vorbereitet.

Darüber und über weitere Maßnahmen will die CDU mit Ministerin Schopper noch vor dem Sommer in einer Sitzung des Arbeitskreises Bildung sprechen.

© dpa‍-infocom, dpa:250713‍-930‍-791048/1

Schlagworte: Andreas Sturm, Theresa Schopper, Winfried Kretschmann

Weitere Artikel