Schule und Freizeit

Wenn einem alles zu viel wird

Für viele Jugendliche ist es nicht einfach, Schule und Freizeit unter einen Hut zu bekommen:Lenya Brucker aus der Klasse 8a des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Freiburg hat mit Schülern gesprochen.  

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Uff. So viel Hausaufgaben.   | Foto: Thomas Eisenhuth
Uff. So viel Hausaufgaben. Foto: Thomas Eisenhuth
Hausaufgaben, lernen für Arbeiten und Präsentationen vorbereiten. Das alles gehört natürlich mit zum Alltag eines Kindes. Ohne Fleiß kein Preis. Eigentlich eine berechtigte Aussage. Man muss in der Schule selbstverständlich etwas lernen. Genauso wie im Studium. Doch in welchem Maß sind diese Dinge angebracht? Der Druck ist viel zu hoch. Unter der Woche viele Hausaufgaben. Manchmal schwer, aber meistens machbar. Doch wenn das Ende des Halbjahres ansteht und mehrere Klausuren in kurzer Zeit geschrieben werden, wollen viele die Schule gerne einfach abschaffen. Dazu kommen noch die Tests in allen Fremdsprachen. Auf eine Klassenarbeit fangen Schüler in der Regel ungefähr zwei Tage vorher an zu lernen. Wenn sie noch Freizeit für sich haben wollen, müssen sie sich wirklich gut strukturieren. Manche haben zum Beispiel zwei Mal die Woche Fußballtraining. Nebenher gehen sie vielleicht auch gerne Skifahren, zu einem Event oder Mountainbiken. Klar, dass sind nicht gerade wenige Hobbys.

Wie ergeht es Schülerinnen und Schülern, die Hobbys und Schule unter einen Hut bringen wollen. Ein Mädchen aus der achten Klasse eines G8-Gymnasiums sagte, dass sie es schwer fände, aber es mit guter Organisation bis jetzt schaffen würde. Sie fände es vor allem in der Klausurenphase sehr schwierig. Am Wochenende arbeite sie immer vor, und wenn alles schiefgehe, würde sie einfach mal einen Termin ausfallen lassen. Sie selbst hat ein Mal die Woche Chor, zwei Mal Hundetraining, ein Mal Klavierunterricht und ein Mal Kickboxen. Nicht gerade wenig.

Ihre Freundin hingegen, ebenso in der achten Klasse eines G8-Gymnasiums, hat nur einmal die Woche Chor. Ihre Meinung ist, dass es eigentlich nicht so schwierig sei, alles unter einen Hut zu bringen. Das führe sie auf eher geringe Anzahl ihrer festen Termine für Freizeitaktivitäten zurück. Dennoch sagte sie, dass es schwierig sei, wenn sie größere Hausaufgaben aufhabe oder für Arbeiten lerne. Dann sei es auch für sie stressig. Sie erzählte auch, dass ihre Schwester gerade in der Oberstufe sei und unter der Woche fast nichts mache, außer zu lernen und Hausaufgaben zu machen. Am Wochenende mache sie dann zwar Sport und Babysitting, aber am Abend lerne sie wieder genauso. Die Achtklässlerin hat Angst, dass sie es im Gegensatz zu ihrer Schwester nicht so gut schafft.

Ein Junge, der ebenfalls die gleiche Stufe an einem Gymnasium besucht, erzählte, er fände es teilweise schwierig. In der Klausurenphase bekomme er, wie die Mädchen auch, Freizeitaktivitäten schlecht miteinander zusammen, was auch manchmal zu schlechten Noten führe. Doch sonst wäre es eigentlich sehr angenehm. Er glaubt nicht, dass es in der Oberstufe schwieriger wird. Das sage ihm sein Bauchgefühl.
Wie ergeht es Schülerinnen und Schülern anderer Schularten mit dieser Herausforderung?

Zwei Achtklässler einer Freiburger Realschule sagten, dass sie beide sehr gute Noten schreiben, jedoch auch viel lernen würden. Sie haben zwei Freizeitaktivitäten die Woche und müssten diese oft ausfallen lassen. "Viel zu viel Stress", meint ein Junge. "Wir sind auch Menschen. Kein Wunder, dass die Schule so unbeliebt ist", stimmt ein anderes Mädchen ihm zu. "Sie nimmt uns die Freizeit, und man kann nichts dagegen tun. Wenn man einen Lehrer darauf anspricht, heißt es sofort: Dann musst du dir überlegen, was du falsch machst. Die anderen schaffen das auch."

Wenn man alle Befragten auf das Klausurenproblem anspricht, antworten alle dasselbe: Man sollte die Arbeiten besser aufs Jahr verteilen. Eigentlich doch eine gute Idee. Klar, das ist manchmal schwierig, aber Nebenfachlehrer könnten es ja wenigstens mal versuchen. Was jedoch auch Tatsache ist, dass es Schüler mit weniger Hobbys nicht so stressig finden wie die anderen.

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