Vor 50 Jahren gingen drei Freiburger Studenten spontan auf einen Roadtrip. Ihr Ziel: das Wembley-Stadion. Dort sahen sie, wie Beckenbauer und Co. mit 3:1 die englische Elf bezwangen.
Optimismus sieht anders aus: Franz Beckenbauer und Co. beim Betreten des Wembley-Stadions am 29. April 1972. Es folgte eine sportliche Sternstunde – der erste deutsche Sieg in England. Foto: imago sportfotodienst
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Die Emanzipation des deutschen Fußballs setzte fast auf den Tag genau vor 50 Jahren ein: Am 29. April 1972 gewann zum ersten Mal eine deutsche Nationalmannschaft im Mutterland des Fußballs. Es war Günter Netzer, der bei jenem unvermuteten 3:1-Erfolg im englischen Nieselregen vor 96.000 Zuschauern aus der Tiefe des Raumes kam, wie ein Kolumnist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den Spielstil des langmähnigen Regisseurs im Anschluss sprachlich einbetonieren sollte. Es war die Geburtsstunde der Wembley-Elf, die mit den Koryphäen Beckenbauer, Maier, Müller und Hoeneß zwei Monate später Europameister wurde – und spätestens mit dem WM-Titel 1974 Legendenstatus erreichte.
"Als ich in das Auto stieg, war ich fassungslos." Götz Nagel
Die Emanzipation von drei Freiburger Studenten schritt genau zwei Tage vor diesem Spiel in einem Wohnheim im Stadtteil Littenweiler voran. Hartwig Kluge, Götz Nagel und Reinhard Dieterle hatten sich in den Kopf gesetzt, das Hinspiel des EM-Viertelfinales in Wembley vor Ort zu verfolgen. Ein waghalsiger Entschluss: Das Trio hatte weder Eintrittskarten noch eine Unterkunft und nur einen mausgrauen VW Käfer, Baujahr 1958, den Kluge für 150 Mark in einer Bar der Freiburger Studentensiedlung erstanden hatte. "Als ich in das Auto stieg, war ich fassungslos", sagt Götz Nagel heute rückblickend. In dem klapprigen Gefährt fehlte ...
Vor 50 Jahren gingen drei Freiburger Studenten spontan auf einen Roadtrip. Ihr Ziel: das Wembley-Stadion. Dort sahen sie, wie Beckenbauer und Co. mit 3:1 die englische Elf bezwangen.
