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"Wie mutig bin ich eigentlich?"

  • vahd

  • Sa, 17. Oktober 2009
    Deutschland

     

BZ-GESPRÄCH mit Marianne Birthler über das Gift der Stasi-Akten und die Würde der Opfer.

ie menschlichen Abgründe, die in den Stasi-Akten aufscheinen, sind nur schwer zu ertragen. Und doch erzählen diese Dokumente der SED-Diktatur auch viele Geschichten von Menschen, die es geschafft haben, ihre Würde zu wahren. Moralisch integre Menschen wachsen in der Diktatur über sich selbst hinaus, sagt Marianne Birthler (61), die Stasiunterlagen-Beauftragte der Bundesregierung. Mit der ehemaligen Bürgerrechtlerin sprachen Michael Gleich und Hajo Schumacher.

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BZ: Frau Birthler, wie wichtig ist es für Sie, Berufliches von Privatem zu trennen?
Birthler: In meiner Tätigkeit brauche ich eine professionelle Distanz ...
BZ: ... eine Hornhaut auf der Seele?
Birthler: Gewiss nicht. Aber eine Operationsschwester, die täglich viel Leid sieht, muss ja auch tagsüber konzentriert arbeiten und abends abschalten können. Unsere Arbeit beschäftigt sich mit dunklen Aspekten der DDR-Geschichte, da treffe ich täglich auf menschlichen Kummer, Unterdrückung und Schmerz. Das fällt zuweilen schwer. Das ist sicherlich ein seelischer Balanceakt.

BZ: Steigen Mitarbeiter auch schon mal aus?
Birthler: Das hat’s auch schon gegeben. Aber nicht jeder bei uns im Haus ...

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