"Zum Denken angeregt"

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem erzbischöflichen Bauamtsleiter Anton Bauhofer über Kirchenkunst.  

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Künstler André Bless unter seinem Lightfall Foto: Michael Bamberger

Buchstaben, die Wörter ergeben, werden von mehreren Beamern innerhalb der Freiburger Johanneskirche auf die Wände projiziert. Die Wörter bewegen sich in einer Dauerschleife von der Decke bis zum Boden, so dass es aussieht, als wäre die Kirche in Bewegung. Erarbeitet hat das Projekt Lightfall, das im November zu sehen war, die Arbeitsgruppe "Kunst und Kirche". Anna Frings aus der Klasse 9a des Freiburger Berthold-Gymnasiums wollte von dem Erzbischöflichen Oberbaudirektor Anton Bauhofer wissen, wie die Wörter in die Kirche kamen.

Zischup: Wie kamen Sie auf die grandiose Idee des Projektes Lightfall?
Bauhofer: Die Idee ist leider nicht von mir. Sie stammt von dem Künstler André Bless. Yvonne Ziegler hatte ihn darum gebeten, eine Videoinstallation für unsere Arbeitsgruppe "Kunst und Kirche" zu erstellen. Von zwei wunderbaren Vorschlägen haben wir uns schließlich für Lightfall entschieden.
Zischup: Wie kam es zu dieser Arbeitsgruppe?
Bauhofer: Der Künstler Tobias Eder ist der Meinung, dass Kirche etwas im öffentlichen Raum machen und sich der modernen Kunst stellen sollte. Mit diesem Anliegen sprach er Michael Schweiger, den Pfarrer der Johanneskirche an, welcher schließlich die Arbeitsgruppe ins Leben rief. Zu der Arbeitsgruppe gehören neben Tobias Eder, Michael Schweiger und mir auch Angeli Janhsen, Professorin für Kunstgeschichte an der Freiburger Universität. Sie ist mit Yvonne Ziegler befreundet, die wiederum André Bless kannte. Gemeinsam kam uns die Idee der Videoinstallation, die André Bless auf geniale Weise zu Ende geführt hat.
Zischup: Wie haben Sie dieses große Projekt schließlich umgesetzt?
Bauhofer: Das Ganze hat natürlich viel Geld gekostet. Zum Glück sprangen Sponsoren und kirchliche Gruppen ein, wie zum Beispiel die Sparkasse Freiburg, die Erzbischof Herrmannstiftung und die Seelsorgeeinheit Wiehre. Die Firma Designkonzept entwarf uns das Layout für die Flyer und für den Internetauftritt komplett umsonst. Wir hoffen, dass sich auch viele junge Menschen Lightfall angeschaut haben und sich dafür begeistern konnten.
Zischup: Wie haben die Menschen bei der Vernissage am Freitag, den 3. November, auf die Lichtinstallation in der Johanneskirche reagiert?
Bauhofer: Die Kirche war voll – was mich sehr gefreut hat. Und zwar mit den unterschiedlichsten Menschen. Durch die verschiedenen Brennweiten der Beamer entstanden sowohl kleine als auch große Buchstaben, wodurch eine besondere räumliche Wirkung erzielt werden konnte. Alles wirkte sehr lebhaft und abwechslungsreich. Was mich zudem gefreut hat: Als die Vernissage zu Ende war, saßen immer noch sehr viele Menschen in der Kirche und haben sich die Wörter angeschaut. Ich glaube, dass diese Art von Kunst auch neue Sichtweisen anspricht und das Denken anregt. Dieses Projekt hat viel Zeit und Arbeit gekostet, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Zischup: Vielen Dank für das Gespräch und das tolle Projekt.

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