Luftgeschäfte
122 Millionen für 54.000 geprellte P&R-Gläubiger
Die Milliardenpleite der Grünwalder Containerinvestmentfirma P&R zählte zu den großen Wirtschaftskrimis des vergangenen Jahrzehnts. Die Anleger bekommen mehr Geld zurück als zunächst erhofft.
dpa
Mi, 30. Apr 2025, 15:36 Uhr
Wirtschaft
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
München (dpa) - Sieben Jahre nach der Pleite der P&R Container-Investmentfirmen zahlt der Insolvenzverwalter weitere 122 Millionen Euro an die 54.000 geprellten Anleger. Inklusive der früheren Zahlungen haben die Gläubiger damit bisher 666 Millionen Euro erhalten, wie Insolvenzverwalter Michael Jaffé mitteilte. Die Forderungen summieren sich auf über drei Milliarden Euro, von denen der Anwalt somit bisher gut ein Fünftel wieder hereingeholt hat. Das ist eine wesentliche höhere Quote als in Insolvenzverfahren üblich.
Die im Münchner Nobelvorort Grünwald ansässige P&R-Firmengruppe bot Seefrachtcontainer als Kapitalanlage an: Die Anleger kauften Container, die anschließend vermietet wurden. Nach der Insolvenz 2018 stellte sich heraus, dass das Unternehmen in großem Stil Luftgeschäfte betrieben hatte: Von angeblich verkauften 1,6 Millionen Containern existierten nur 618.000.
Dass Jaffé vergleichsweise viel Geld für die P&R-Anleger zurückholen kann, ist zu einem guten Teil auf den Anstieg der Seefrachtpreise im Zuge der Corona-Pandemie zurückzuführen. Jaffé betreibt seit der Insolvenz die Containervermietung weiter und erzielt damit laufende Einnahmen. Container, die das Ende ihrer vorgesehenen Nutzungsdauer erreicht haben, werden weiterverkauft. Der Insolvenzverwalter stellte den Gläubigern weitere Zahlungen in Aussicht, ohne ein konkretes Datum zu nennen.
© dpa-infocom, dpa:250430-930-483687/1