"20 000 Artikel im Leben"
ZISCH-INTERVIEW mit Hannes Lauber, der die BZ-Redaktion in Weil am Rhein leitet.
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Am 21. Oktober 2013 besuchte uns der Redaktionsleiter der BZ-Redaktion in Weil am Rhein, Hannes Lauber, im Klassenzimmer. Zuerst musste er eine hohe gebastelte Zeitungswand, welche wir an der Türe befestigt hatten, durchdringen. Dies meisterte er geschickt, denn jeden Tag hat er ja auch mit Artikeln und Wörtern zu kämpfen.
Lauber: Ich habe viele Aufgaben. Ich kümmere mich um Veranstaltungssachen, über Termine in der Stadt und natürlich greife ich auch eigene Themen auf. Ich muss viel im Büro und am Telefon arbeiten. Ich plane die Zeitungsseite und muss alle Themen bearbeiten und am Abend muss ich die Zeitung kontrollieren.
Zisch: Warum wählten Sie diesen Beruf?
Lauber: Ich studierte in Basel Germanistik und arbeitete schon früher als freier Mitarbeiter bei der BZ. Ich machte auch Vertretungen und bin dann langsam in den Beruf hineingekommen.
Zisch: Wie sieht die Ausbildung zum Redakteur aus?
Lauber: Zuerst macht man ein zweijähriges Volontariat. Danach durchläuft man alle Redaktionen in der Zeitung und schnuppert in verschiedenen Lokalredaktionen.
Zisch: Wie lange arbeiten Sie schon bei der Badischen Zeitung? Woher wissen Sie die Fußballergebnisse?
Lauber: Seit 30 Jahren. Die Fußballergebnisse schicken die Vereine immer gleich übers Internet an die Zeitung weiter.
Zisch: Lesen Sie selber gerne die Tageszeitung? Was lesen Sie am meisten?
Lauber: Klar, ich lese jeden Tag die Zeitung. Am liebsten lese ich "Aus aller Welt", dann die Landesumschau und den Lokalteil.
Zisch: Schreiben Sie Ihre Notizen auf einen Block oder tippen Sie alles gleich in den Laptop, wenn Sie auf Recherche sind?
Lauber: Ich schreibe die Informationen auf einen Block, aber natürlich keine ganzen Sätze, sondern nur Stichworte. Zitate schreibe ich als ganze Sätze auf.
Zisch: Wie lange dauert es, bis ein Artikel fertig ist?
Lauber: Unterschiedlich, es kann lange dauern, wenn die Vorbereitung groß ist. In der Regel zwischen 30 Minuten und einer Stunde reine Schreibarbeit.
Zisch: Wie viele Stunden arbeiten Sie in der Woche? Können Sie mir einen Tipp geben zu meinem BZ-Thema "Mode".
Lauber: Ich arbeite von Montag bis Freitag und im Schnitt jeden zweiten Sonntag. Du kannst in Weiler Geschäften nachfragen oder Thomas Menzer vom Modehaus Ermuth interviewen.
Zisch: Macht Ihnen Ihr Beruf Spaß? Wenn ja, warum?
Lauber: Ja, sehr viel Spaß. Es ist abwechslungsreich, ich habe mit vielen Leuten zu tun und kann in viele unterschiedliche Bereiche reinschauen.
Zisch: Wie viele Artikel haben Sie in Ihrem Leben schon geschrieben?
Lauber: Etwa vier bis sechs Artikel am Tag und ungefähr 700 Artikel im Jahr. Das sind nach 30 Jahren also rund 20 000 Artikel, natürlich auch kleinere Meldungen.
Zisch: Woher wissen Sie so schnell, wo Unfälle oder Neuigkeiten passieren?
Lauber: Ein Redakteur wird eingeladen, zum Beispiel zu einem Pressegespräch beim Oberbürgermeister. Er muss natürlich auch viel recherchieren. Die Polizei schickt uns jeden Tag Polizeiberichte und die Zeitung hat eine direkte Verbindung zur Feuerwehr.
Zisch: Wie viel verdienen Sie eigentlich im Monat?
Lauber: Zwischen 4000 und 5000 Euro. Natürlich gehen noch einige Abzüge davon weg.
Zisch: Dürfen Sie kostenlos Fußballspiele besuchen? Haben Sie schon einen Fußballstar interviewt?
Lauber: Nur, wenn ich als Redakteur von einem Spiel berichte. Als Privatperson muss ich auch Eintritt bezahlen. Mit Ottmar Hitzfeld und mit Michael Sternkopf habe ich schon ein Interview gemacht.
Zisch: Wann ist Ihre Arbeit besonders anstrengend?
Lauber: Immer dann, wenn viele Kollegen frei haben. Passiert dann noch etwas spät am Abend, muss ich schnell Informationen einholen und Bilder machen. Dann muss ich die Zeitungsseite nochmals neu planen. Die Seite der Zeitung muss ja bis 20 Uhr nach Freiburg geschickt werden.
Zisch: Was war das schlimmste Ereignis, über das Sie berichtet haben und welches war ihre lustigste Nachricht?
Lauber: Es ist schlimm, wenn ich über Unfälle mit Schwerverletzten berichten muss. Einmal kam ich zu einem Unfall mit zwei Toten. Die lustigste Nachricht weiß ich gerade nicht mehr.
Zisch: Wie ist das Arbeitsklima in Ihrem Beruf? Verstehen Sie sich gut untereinander?
Lauber: Ja, wir verstehen uns gut.
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