333 Zwergwale sollen getötet werden
Japanische Fangschiffe sind in Richtung Antarktis gestartet / Flotte bricht Verbot.
Japan lässt jedes Jahr Hunderte Wale töten, offiziell für die Wissenschaft. Nach einer Untersuchung der Tiere – etwa ihres Mageninhalts – wird ihr Fleisch jedoch für den Verzehr zum Verkauf angeboten. Das ist formal erlaubt, trotz des seit 1986 geltenden weltweiten Walfangmoratoriums. Die Nummer Drei der Weltwirtschaft verfolgt dabei das politische Ziel, auch die kommerzielle Jagd auf Großwale wieder zuzulassen. Die Fänge der japanischen Flotte werden von der Umweltschutzorganisation Pro Wildlife auf jährlich bis zu 450 Exemplare geschätzt.
Im Oktober erst hatten die Mitglieder des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) bei ihrer Tagung im russischen Sotschi erklärt, Japan verstoße mit seinem Walfang gegen internationale Abkommen. Japan argumentiert, dass sich einzelne Walarten wie die Zwergwale wieder deutlich erholt hätten. Es würden keine bedrohten Arten gejagt. Aus Frust über das bestehende Walfang-Moratorium erwägt Japan den Austritt aus der Internationalen Walfangkommission (IWC). Erst im September war Japan bei der Tagung der IWC mit einem Antrag auf Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs gescheitert. Erstmals hatte mit Joji Morishita ein Japaner den Vorsitz inne. Auf der Insel hatten deswegen Walfänger Hoffnung geschöpft. Ziel des IWC ist jedoch die Erholung der globalen Walpopulation auf den Stand vor Beginn der industriellen Jagd. Die wirtschaftliche Nutzung von Walbeständen soll ausschließlich in der touristischen Walbeobachtung möglich sein.
Außer Japan betreiben hauptsächlich noch Island und Norwegen Walfang, beide auch zu kommerziellen Zwecken. Norwegen – das Land, das die meisten Wale jagt – hatte gegen das Moratorium Einspruch erhoben, Island Vorbehalte angemeldet. Norwegische Fischer erlegen etwa 700 Wale pro Jahr, isländische 200.
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