Interview
50 Jahre Frauenwahlrecht: "Eidgenossen waren Männer"

Die Schweiz hat als eines der letzten Länder in Europa das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Die Basler Historikerin Caroline Arni erklärt im Interview, warum das Land so spät dran war.
BZ: Die Schweiz hat das Frauenwahl- und -stimmrecht erst 1971 eingeführt, in Appenzell erst 1991. Warum war das Land so wahnsinnig spät dran?
Arni: Es stimmt, in diesem Punkt war die Schweiz spät dran, wahnsinnig spät, wie Sie sagen. Das gilt im Vergleich zu vielen Ländern, nicht nur in Europa. Interessant ist daran ja, dass die Schweiz umgekehrt sehr früh das sogenannte allgemeine Wahlrecht eingeführt hat, das man genauer ein Männerwahlrecht nennen muss. Nämlich mit der Gründung des modernen Bundesstaats 1848. Insofern war die Schweiz zuerst sehr früh und dann sehr spät dran.
"Das Frauenstimmrecht kam spät; nicht trotzdem, sondern weil die Schweiz mit den demokratischen Rechten so früh dran war."
BZ: Das klingt paradox.
Arni: Ja, diese Kluft irritiert. Übrigens waren zunächst auch andere ...
Arni: Es stimmt, in diesem Punkt war die Schweiz spät dran, wahnsinnig spät, wie Sie sagen. Das gilt im Vergleich zu vielen Ländern, nicht nur in Europa. Interessant ist daran ja, dass die Schweiz umgekehrt sehr früh das sogenannte allgemeine Wahlrecht eingeführt hat, das man genauer ein Männerwahlrecht nennen muss. Nämlich mit der Gründung des modernen Bundesstaats 1848. Insofern war die Schweiz zuerst sehr früh und dann sehr spät dran.
"Das Frauenstimmrecht kam spät; nicht trotzdem, sondern weil die Schweiz mit den demokratischen Rechten so früh dran war."
BZ: Das klingt paradox.
Arni: Ja, diese Kluft irritiert. Übrigens waren zunächst auch andere ...