Weltrekord

62,8 Billionen Stellen hinterm Komma: Kreiszahl Pi genau berechnet

Schweizer Wissenschaftler haben einen Rekord aufgestellt. Eigentlich war es ihr Computer. Jedenfalls haben Mensch und Technik im Team in 108 Tagen die meisten Nachkommastellen von Pi berechnet.  

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Ein Schulkind läuft im Mitmachmuseum &...and geschriebenen Kreiszahl Pi vorbei.  | Foto: Uwe Zucchi (dpa)
Ein Schulkind läuft im Mitmachmuseum „Mathematikum“ in Gießen an der auf eine Wand geschriebenen Kreiszahl Pi vorbei. Foto: Uwe Zucchi (dpa)
Für den Laien ist diese Zahl eine einzige Merkwürdigkeit. Sie heißt Pi (nach einem griechischen Buchstaben) und gibt an, wie viel größer der Umfang eines Kreises als sein Durchmesser ist: 3,14 mal so viel. Grob gesagt. Denn Pi ist in Wirklichkeit unendlich lang. Und dann ist die Abfolge der Ziffern auch noch völlig unregelmäßig: 3,141592653589, um nur das erste Dutzend nach dem Komma zu nennen.

Seit Menschen Mathematik treiben, haben sie versucht, Pi genauer zu berechnen. Im antiken Griechenland ersann Archimedes eine Methode zur Berechnung, mit welcher Jahrhunderte später der deutsch-holländische Mathematiker Ludolph van Ceulen die ersten 35 Dezimalstellen bestimmte. Er brauchte Jahrzehnte dafür, die Zahlen wurden 1610 auf seinem Grabstein eingraviert.

Da haben die heutigen Wissenschaftler es leichter. Sie haben Hochleistungscomputer wie den am Zentrum für Data Analytics der Fachhochschule Graubünden in der Schweiz. Ein Expertenteam hat mit seiner Hilfe jetzt die Kreiszahl auf unvorstellbare 62,8 Billionen Stellen genau bestimmt. Das ist neuer Weltrekord.

Toll. Es kam dem Schweizer Team aber auf eine andere Zahl an: 108 Tage und neun Stunden hat es gedauert, bis die Berechnung beendet war. Das war rund 3,5 mal so schnell wie die vorherige Rekordberechnung eines Amerikaners auf 50 Billionen Stellen. Er hatte mehr als acht Monate gebraucht.

Wie die Graubündner auf ihrer Internetseite schreiben, ist die Berechnung der Kreiszahl eine inoffizielle Richtgröße im Hochleistungsrechnen. Dafür sei nicht nur passende Hardware nötig, sondern auch die Expertise, diese richtig einzurichten, auf die eingesetzte Software abzustimmen und eine solche Berechnung über Wochen störungsfrei zu betreiben. Nötig sind solche Rechenleistungen etwa für Erbgutanalysen, Strömungssimulationen oder Analysen von riesigen Textmengen. Mit Kreisen hat das alles nichts zu tun. Es sei denn, man will das mit Durchmesser und Umfang ganz genau wissen.
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