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Der Neue braucht weniger Energie und ist nicht so klobig

  • Sa, 14. Dezember 2019
    Südwest

Von Sonntag an werden ICE-4-Züge auf der Strecke Hamburg–Basel eingesetzt / 127 Sitzplätze mehr als in bisher eingesetzten Modellen.

Der neue ICE 4  | Foto: Maurizio Gambarini
Der neue ICE 4 Foto: Maurizio Gambarini
Mit dem Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn beginnt am 15. Dezember ein neues Kapitel im ICE-Verkehr. Erstmals kommt nun zwischen Basel und Hamburg der neueste Zug zum Einsatz, der Intercity-Express 4. Jüngst wurde er in Basel erstmals vorgestellt.

Bereits äußerlich unterscheidet er sich von den bisherigen ICE-Baureihen. Die Front ist eleganter gestaltet, nicht so klobig wie bei den ICE 1 von 1989. Wie seine Vorgänger besteht auch dieser Zug aus zwölf Wagen und er bringt es auf 346 Meter Gesamtlänge. Im Gegensatz zu den bisherigen ICE-Baureihen erfolgt der Antrieb nicht über zwei Triebköpfe, sondern über sogenannte Powercars – das sind sechs mit Motoren ausgestattete Wagen, die auf die Zuglänge verteilt sind. Dies ermöglicht auch bei weniger Bedarf die Zusammenstellung von Zügen mit nur acht Waggons. Von den 830 Sitzplätzen gehören 205 zur 1. Klasse. Der ICE 4 bietet insgesamt 127 Sitzplätze mehr an als die bisher auf der Strecke eingesetzten ICE. Die Höchstgeschwindigkeit des Zuges liegt bei 250 Kilometern pro Stunde, vor dem vollständigen Ausbau der Rheintalbahn kann dieses Tempo allerdings nur abschnittsweise gefahren werden. Der wichtigste Vorteil gegenüber den Zügen der ersten ICE-Generation ist aber der deutlich geringere Energieverbrauch. Umgerechnet auf die Sitzplätze sind es 22 Prozent weniger.

Für den Reisenden sichtbare Neuheiten sind einmal die Beleuchtung in angenehmen Lichtfarben und der elegantere Restaurantbereich. Für Gepäck ist mehr Stauraum angelegt und das Kinderabteil wird interessanter für die kleinen Mitfahrer. Überhaupt wurde der Familienbereich insgesamt vergrößert. "In diesem Zug können auch Fahrräder mitgenommen werden, dafür ist allerdings vorher eine Reservierung zu besorgen", sagte Michael Greschniok, Pressesprecher der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg. "Ein weiterer Vorteil sind die speziell eingereichten vier Plätze für Rollstuhlfahrer", sagt er. Der erste dieser neuen Züge wird am 15. Dezember um 12.10 Uhr aus Hamburg in Freiburg eintreffen und um 12.47 Uhr Basel erreichen. Von Juli an soll auch die Verbindung Berlin–Basel– Interlaken mit den ICE 4 bedient werden. Bis zum Jahr 2023 werden 140 von ihnen in Deutschland eingesetzt.

Für den Knoten Basel ist wichtig, dass damit die Kapazität im Fernverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz um etwa 20 Prozent erhöht wird, ohne dass mehr Züge fahren. Im vergangenen Jahr nutzten 4,3 Millionen Fahrgäste die durchgehenden ICE-Verbindungen aus Berlin, Hamburg und dem Ruhrgebiet über Basel und Zürich nach Interlaken und Chur.

Ressort: Südwest

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