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Abtauchen ins Digitale

  • Paul Schwuger, Klasse 8c, Max-Planck-Gymnasium (Lahr)

  • Fr, 27. April 2018
    Schülertexte

     

Ein Computer ist nicht nur praktisch, sondern kann Menschen auch abhängig machen.

Ist so schön gemütlich auf dem Sofa. B...cht mehr schafft, wieder aufzustehen.   | Foto: Stock (adobe.com)
Ist so schön gemütlich auf dem Sofa. Blöd nur, wenn man es vor lauter Kabeln nicht mehr schafft, wieder aufzustehen. Foto: Stock (adobe.com)

Süchte gibt es genauso lange wie die Menschheit – die Alkoholsucht, die Glückspielsucht, die Arbeitssucht und viele andere. Doch diese Sucht ist ein Problem des 21. Jahrhunderts: Die Rede ist von der Computersucht.

Kann der Computer überhaupt zu einer Sucht werden? Immerhin versteht man unter einer Sucht die Abhängigkeit von einem bestimmten Stoff, wie etwa Alkohol oder einer Droge. Dies sind die sogenannten stoffgebundenen Süchte. Doch es gibt auch andere Süchte, bei denen man keinen Stoff konsumiert und trotzdem davon süchtig wird. Abhängig wird man dann von einem bestimmten Gefühl. Die Sexsucht oder die Glücksspielsucht sind Beispiele für diese Art von Sucht. Auch die Computersucht ist solch eine nicht stoffgebundene Sucht.

Die Computersucht ist eine ernstzunehmende Sucht. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gab es 2016 etwa 560 000 Computersüchtige beziehungsweise Smartphoneabhängige in Deutschland. In den meisten Fällen sind Computerspiele die Einstiegsdroge. Einige der populären Onlinerollenspiele beinhalten ein enormes Suchtpotenzial. Unter anderem deshalb, weil sie kein richtiges Ende haben. Das treibt den Spieler dazu an, immer weiter zu machen. Noch ein Spiel. Und noch ein Spiel.

Aber ab wann ist man eigentlich süchtig und woran erkennt man das? Als jemand, der bereits seit seinem sechsten Lebensjahr regelmäßig am Computer und vor Videospielen sitzt, beschreibt es Oskar* (24) so: "In manchen Phasen meines Lebens würde ich durchaus sagen, dass ich Anzeichen einer Sucht gezeigt habe. Dabei habe ich beispielsweise die Schule, Hausaufgaben und andere Aufgaben und Pflichten vernachlässigt. Auch soziale Kontakte, die Ernährung und sogar die Körperhygiene wurden hinten angestellt, um mehr Zeit zum Spielen zu haben. Häufig wurde ich nervös, wenn ich mal länger nicht zum Spielen kam." Auch den Konsum habe er nicht einfach unterbinden können. Auch wenn ihm bewusst gewesen sei, dass es mit Spielen reiche. "Ich musste ständig daran denken und wollte meine Zeit einfach nicht mit anderem vergeuden."

Menschen wie Oskar kann man durchaus als süchtig bezeichnen. Er zeigt die typischen Symptome einer Sucht. Und obwohl er gerne mit dem Spielen aufgehört hätte, konnte er es nicht lassen. Es ist sehr bemerkenswert, dass er es alleine geschafft hat, aus diesem Teufelskreis zu fliehen.

Wichtig zu sagen ist auch, dass die Grenzen bei einer Sucht fließend sind und dass es immer auch auf den Einzelfall ankommt. Da stellt sich die Frage: Wie und wo bekommt man Hilfe? Inzwischen gibt es Hilfe bei der nächsten Drogenberatungsstelle, da die Computersucht ernstgenommen wird und als Problem angesehen wird. Wer mehr über das Thema Sucht wissen will, Probleme mit einer Computersucht oder generelle Fragen zum Thema hat, kann sich an die deutsche Hauptstelle für Suchtfragen unter http://www.dhs.de wenden.

* Name von der Red. geändert.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. April 2018: PDF-Version herunterladen

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