Als ein Telefon Luxus war

Es ist noch gar nicht so lange her, da war es etwas Besonderes, ein Telefon zu besitzen. Oder ein Auto.  

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Ein Wählscheibentelefon aus den 1980er Jahren Foto: Cpro  (stock.adobe.com)
Mein Opa, Jahrgang 1953, weiß noch genau aus Erzählungen seines Großvaters Leo Fehrenbacher, wie sie in den Jahren 1936/1937 eines der ersten Autos und Telefone in Seelbach bekamen. Ein Telefon oder gar ein Auto konnten sich früher nur wenige leisten. Damals hatten in Seelbach nur Fabrikanten und Ärzte ein Telefon. Mein Ururopa hatte es wegen der Schäferei, die sie hatten, angeschafft.

Das Telefon war groß, schwarz und hatte einen recht schweren Hörer. Es hing an der Wand im Hausflur. Damals kamen Leute aus der Nachbarschaft zu ihnen, weil sie kein Telefon hatten, um zu telefonieren. Für jedes Gespräch gab es einen kleinen Zettel, auf dem die Gesprächszeit des Telefonates und der Preis draufstanden. Mitte der 1980er Jahre wurde das Telefon durch ein neues grünes Wählscheibentelefon ausgetauscht.

In der gleichen Zeit wurde auch das erste Auto angeschafft. Auch nur wenige hatten in Seelbach eines. Das erste Auto war ein VW. Es wurde für die Schäferei genutzt, um zum Beispiel zu den Schafherden zu kommen und Schafschererinnen abzuholen. Für Ausfahrten wurde es nicht genutzt, weil das Benzin sehr rar war.

Mein Uropa machte damals den Führerschein, da mein Ururopa 54 Jahre alt war und ihn nicht mehr machen wollte.

Das Auto sah sehr luxuriös aus, hatte aber nicht mal eine Heizung. Im Winter musste man sich sehr warm anziehen, um es im Auto bei der Kälte auszuhalten. Was heute für uns selbstverständlich erscheint, wie zum Beispiel ein Auto zu haben, war früher ein Luxusgut, das sich nur wenige leisten konnten.
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