Aktion

Angelsportverein Freiburg und DLRG installieren Laichinsel im Opfinger See

Eine sogenannte Laichbürste aus Kunststoff ist giftgrün und hat Ähnlichkeit mit einem viel zu langen und zu dicken Pfeifenreiniger. Für die Fische des Sees soll es eine Laichhilfe sein. Seit Samstag hängen 42 dieser Wasserschlangen ähnelnden Gebilde in der Biotopschutzzone im Norden des Opfinger Sees. Angebracht hat sie der Angelsportverein (ASV) Freiburg mit Unterstützung der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG).  

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In einer Gemeinschaftsaktion installierten Angelsportverein und Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) im Biotop-Bereich des Opfinger Sees eine Laichinsel. Vom schwimmenden Rahmen hängen die eigentlichen grünen „Laichbürsten“ in den See. Foto: Thomas Kunz
Am Ufer bohren Mitglieder des Angelsportvereins Löcher in steinerne Granitwürfel. Im zweiten Schritt werden Haken angebracht. Die Steine beschweren die speziell angefertigten Laichbürsten, die einige Meter tief in den See abtauchen sollen. "Wasserpflanzen zum Verwechseln ähnlich sollen sie unter anderem Barsch, Zander und Karpfen als der ideale Platz erscheinen, um den Laich anzuheften", sagt Simon Maichle vom Angelsportverein. Die Bürsten werden mit einem Spezialkleber an den Seiten einer Laichinsel aus vier im Quadrat angeordneten schwarzen Hartplastik-Schwimmkörpern befestigt. Oben auf die schwarzen Röhren werden Vogelschutzgitter angebracht. Neugierige Schwimmer, die trotz Verbot in die Schutzzone kommen, sollen die Laichinsel nicht als Schwimminsel für Badegäste missverstehen. Das gleiche gilt für gefräßige Kormorane, die es als Ausguck für leichte Beute benutzen könnten.

"So eine 2500 Euro teure Konstruktion kann nicht im Badebereich eingerichtet werden", sagt Franz Bühler, Vorsitzender des Angelsportvereins: "Das geht nur in der durch Bojen und Schwimmkette abgetrennten Schutzzone, in der die Fische Ruhe haben." Vor allem der Zander profitiere von der Unterstützung, weiß Maichle. Der von Natur aus lichtscheue Fisch habe es nicht so einfach, seitdem 2014 der Baggerbetrieb vollständig eingestellt worden sei. Bühler: "Das Wasser war trübe und nährstoffreicher."

Die 2,5 Meter langen Bürsten werden erst auf dem See an die Laichinsel angehängt, damit sie gleich an der richtigen Stelle ins Wasser versinken. Sie dürfen nicht zu tief absinken, denn die Fischeier brauchen Licht und Sauerstoff, der in Richtung Seegrund immer spärlicher wird. "Wir machen das zum ersten Mal", erklärt Bühler, "daher haben wir noch keine Erfahrung, wissen aber, dass andere Vereine damit erfolgreich waren." Die Schwimmkörper und die Bürsten hätten sich bewährt. "Früher hat man Tannenzweige oder ganze Weihnachtsbäume als Laichhilfe genommen", so Vereinskollege Marian Strumberger. Die hätten jedoch eine Art Säure abgegeben, was die Fische nicht gemocht hätten. Der Verein sei aktiv geworden, um in erster Linie die Fortpflanzung der Fische und damit die Natur zu unterstützen, sagt Bühler: "Dazu gehört, dass wir im nächsten Jahr kontrollieren, was es gebracht hat."

Während die einen noch Steine anbohren, bereiten andere die 72 Kilo schweren Anker vor. Immer zwei Mann wuchten die schweren Betonklötze zum See, um sie auf das Motorboot der DLRG zu hieven. Die Laichinsel wird angekettet.

Sobald das Boot in der Schutzzone ankommt, begleitet von einem Ruderboot, das bis zum Rand mit den grünen Bürsten beladen ist, wird der erste Ankerstein hinabgelassen. In der Schutzzone kommt Wind auf. Die Boote treiben ab. Frederick Hirtz und Lucas Blume von der DLRG haben Mühe, das Motorboot so zu manövrieren, dass die restlichen Anker und die Laichinsel zueinander kommen. Als drei Anker die Insel halten, geht die erste Laichbürste zu Wasser. "Es bleibt zu hoffen, dass sie für die Fische einladend aussieht", so Bühler.

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