Fairer Handel

Auch einheimische Erzeuger setzen im Oberen Schlüchttal auf einen fairen Handel

Das Obere Schlüchttal ist in Sachen Faires Handeln ein lebendiges Beispiel für die Kraft der Vielfalt. Eine Vielfalt, die allen nützt.  

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Landwirte Daniel Stritt und Martin Pfister aus Grafenhausen, Manfred Blatter aus Eberfingen und Dominik Bröcheler (nicht auf dem Foto) beteiligten sich am NABU-Kartoffelmarkt am Naturena Badesee in Birkendorf. Foto: Wilfried Dieckmann
Nicht nur Produzenten im globalen Süden profitieren von einem fairen Handel, sondern die auch den heimischen Landwirten im südlichen Schwarzwald kommt dies zu Gute. In Grafenhausen wurde die bundesweite Aktionswoche des Fairen Handels im Rahmen einer zentralen Veranstaltung von Landrat Martin Kistler und Bürgermeister Christian Behringer für den Landkreis Waldshut eröffnet.

Es blieb auch nicht bei Lippenbekenntnissen im Rahmen der Eröffnungsreden (wir haben berichtet). Im Oberen Schlüchttal wurde beispielsweise bei zwei Veranstaltungen demonstriert, dass Faires Handeln möglich ist: Miriam Müller hat im Schwarzwaldhaus der Sinne in Grafenhausen junge Unternehmen vorgestellt, die in Mexiko Silberschmuck zu Bedingungen des Fairen Handels herstellen. Weiterhin hat der NABU am Naturena Badesee in Birkendorf beim Kartoffelmarkt aufgezeigt, wie Verbraucher neben Kartoffeln auch regionale Wurstwaren, Schinken, Wurstkonserven, Honig und frische Eier direkt beim Erzeuger kaufen können. Ob Silberschmuck aus Mexiko oder Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Schwarzwald, bei fair gehandelten Produkten sind Produzenten und Verbraucher schlussendlich die Gewinner.

Zum Abend des Fairen Handels hatten die Gemeinde Grafenhausen und die Weltläden Wehr und Murg ins Schwarzwaldhaus der Sinne eingeladen. Zu dieser Veranstaltung konnte Miriam Müller aus Freiburg als Referentin gewonnen werden. Sie ist Mitbegründerin von Pakilia, einem Unternehmen in Mexiko, das Silberschmuck zu Fair-Handelsbedingungen herstellt. Ihr Studium Internationales Management hatte die Referentin nach Mexiko geführt. "Hier habe ich das Kunsthandwerk zur Herstellung von Silberschmuck kennengelernt", informierte Miriam Müller. Hier sei auch die Idee geboren worden, die kleinen Kunstwerke in Deutschland anzubieten. Die Besucherinnen und Besucher im Schwarzwaldhaus der Sinne nahm die Referentin bei dem Abend des Fairen Handels auf eine spannende Reise nach Mexiko mit. Bei der Präsentation wurde deutlich, dass der Vermarktungsname Pakilia, der "Freude geben" bedeutet, zum Konzept gehört. Die Schmuckstücke, die von mehr als 20 Kunstschaffenden in Mexiko stammten, werden von Kleinunternehmen aus hochwertigem Silber in reiner Handarbeit hergestellt. "Durch eine enge und langfristige Zusammenarbeit eröffnen sich für die Silberschmuck-Familien nicht nur sichere Zukunftsperspektiven, sondern auch finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit", betonte Miriam Müller. Nach dem Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde blieb noch genügend Zeit für einen zwanglosen Austausch bei Fingerfood, Snacks und Fairsucherle der Fairtrade-Steuerungsgruppe Grafenhausen.

Fairer Handel ist nicht nur für die Produzenten im sogenannten Globalen Süden, sondern auch für die heimische Landwirtschaft unerlässlich. Angesichts des Preisverfalls von landwirtschaftlichen Produkten gewinnt die Selbstvermarktung immer stärker an Bedeutung. Honig, Wurstwaren oder Milchprodukte werden von Bauern im Oberen Schlüchttal deshalb in Automaten, die rund um die Uhr zugänglich sind, vermarktet. Auch das NABU-Infozentrum am Naturena Badesee bei Ühlingen-Birkendorf unterstützt bereits seit Jahren mit einem jährlichen Kartoffelmarkt die Selbstvermarktung.

Mit dem Marktverlauf der zehnten Auflage zeigten sich die Landwirte Manfred Blatter aus Eberfingen, Daniel Stritt und Martin Pfister aus Grafenhausen sowie Dominik Bröcheler aus Untermettingen, insgesamt zufrieden. Der Kartoffelmarkt soll auch im kommenden Jahr wieder am letzten Samstag im September stattfinden. Die Marktteilnehmer waren sich einig, dass mehr Anbieter den NABU-Kartoffelmarkt noch attraktiver machen würden.
Schlagworte: Miriam Müller, Martin Pfister, Dominik Bröcheler

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