Augen zu und reinbeißen

Er ist rund, bunt und gesund: Was ihr schon immer über den Apfel wissen wolltet, erfahrt ihr in einer Ausstellung.  

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Wenn jemand einen fragt, was ein Apfel ist und man dann die Augen zumacht, sieht man einen Obstball, der sehr rund und sehr rot ist. Vielleicht fällt einem auch ein Märchen wie das von Schneewittchen ein. Manche Äpfel haben wirklich Namen wie aus einem Märchen: Sie heißen "Prinzenapfel" oder "Rubinette". In der Ausstellung "Rund um den Apfel" kann man lesen, dass vor vielen hundert Jahren Äpfel sogar eine eigene Göttin hatten: Pomana, die für das Obst zuständig war, wie die Leute damals geglaubt haben. Und man sieht, dass Äpfel zwar meistens ziemlich rund sind, aber nicht immer knatschrot.

Auf einem Wagen aus Holz stehen Körbe mit grünlichen oder gelbroten Äpfeln drin. Frau Stiefel, die zusammen mit Frau Mack alle Fragen beantwortet, hat einen eigen Hof, auf dem es sogar über 40 Apfelsorten gibt. Was man mit den geernteten Äpfeln alles machen kann, sieht man hinter den Scheiben von Glasvitrinen: Apfelsaft zum Beispiel, Apfelchips, Apfelringe, oder Apfelmus.

Jonas (10) und seine Familie haben selber Apfelbäume im Garten. Deswegen hat er schon oft geholfen, Apfelmus zu machen, das auch sein Bruder David (6) gerne isst. Dass Herbstzeit Apfelzeit ist, weil Äpfel da geerntet werden, oder dass Äpfel in einen "Winterschlaf" versetzt werden können, um sie zu lagern, das steht in der Ausstellung auf den Schautafeln, oder lässt sich dort in Büchern nachschmökern. Wer das Glücksrad dreht, kann überprüfen, wie viel er über Äpfel und Obst weiß: Klack klack klack, macht es, und der Zeiger bleibt bei einer der Fragen stehen: Welches Obst wächst auf Bäumen? Was ist wertvoller: Apfelsaft oder Apfelfruchtsaftgetränk? Was ist eine Jostabeere? Manche Kinder geben dem Rad einen so kräftigen Schubs, dass es zu brummen anfängt und klingt wie ein Motorrad. Nicht alle wissen gleich die Antwort. Nenne drei rote Früchte, steht da. Kirsche, Erdbeere, Apfel, sagt ein Kind. "Ketchup", sagt ein anderes und muss selber lachen.

Neben dem Glücksrad ist eine Tafel mit einem gemalten grünen Baum aufgestellt. Auf der linken Seite hängt ein müdes Gesicht, auf der rechten ein grinsendes, waches Gesicht. Die Klebeplättchen, auf die Sachen zum Essen gemalt sind, sollen entweder links hingehängt werden, zu den Sachen, die nicht so gesund sind, oder rechts zu den gesunden, die dafür sorgen, dass man wach und fit bleibt. So wie Joghurt oder Möhren - und natürlich Äpfel. In denen steckt nämlich jede Menge Vitamin C, sagt Frau Stiefel, und es ist klasse, so viele Vitamine in so einem kleinen Apfel jeden Tag in der Schule dabeizuhaben. Sie erklärt auch, wie man einen Apfel am besten isst: Mit der Schale, gewaschen, und mit einem Tuch abgetrocknet.

Besonders gut ist es außerdem, bestimmte Äpfel zu bestimmten Zeiten zu kaufen, dann wenn sie "Saison" haben, und aus der Nähe von da, wo man wohnt. Dann müssen die Äpfel nicht in qualmenden Lastwägen herumgefahren werden, und die Umwelt wird ein bißchen gesünder.

Die Äpfel selber können aber auch Krankheiten bekommen. In einem Tisch sind runde Löcher wie große Augen aus Glas. Wenn man reinschaut, guckt man auf Äpfel mit Apfelmehltau oder Apfelschorf, die haben kleine Krater mit weißem Schimmelrand.

Wenn ein Apfel nicht gerade so aussieht wie gerade beschrieben, kann man ihn kurzerhand essen. Am besten die eigene Lieblingssorte. Patricks (9) Favorit ist Jona Gold. Das klingt wieder märchenhaft oder magisch, und so schmecken Äpfel ab und zu. In der Ausstellung kann man das gleich testen: Einfach einen von den Apfelschnitzen nehmen, die da verteilt werden, die Augen zumachen und reinbeißen.

Birgit Hofmann

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