Umsiedlung
Meeresströmungen und Klimawandel bedrohen küstennahe Bauten in Südwestfrankreich

Am Meer in Südfrankreich werden Umsiedlungen nötig. Die ersten 90 womöglich schon in diesem Winter.
Lacanau-Océan rüstet auf. Bautrupps haben Felsbrocken zu einem Schutzwall aufgetürmt, der am Ende des Strandes aufragt. Landeinwärts folgen Palisadenzäune und Netze, die Flugsand zurückhalten. An Masten montierte Videokameras zeichnen auf, was zwischen Wall, Zäunen und Netzen vor sich geht. Der Badeort an der französischen Atlantikküste hat allen Grund, sich zu wappnen. Die Naturgewalten greifen an. Tag und Nacht tost das Meer, rollen die Wellen an, drängen Strand und Dünen immer weiter zurück.
Thomas Bulteau, Forscher am Observatorium für die Küste der südwestfranzösischen Region Nouvelle-Aquitaine, verfolgt das Kräftemessen zwischen Mensch und Natur aus der Distanz. Das Büro des an der amerikanischen Stanford-Universität ausgebildeten Wissenschaftlers liegt 60 Kilometer landeinwärts in Pessac, einem Vorort von Bordeaux. "Meine Aufgabe ist es, das Ausmaß der Risiken zu ermitteln, denen die Küste ausgesetzt ist", erzählt der 32-Jährige. Die Ergebnisse stelle er Politikern zur Verfügung, die dann an Hand der Daten Entscheidungen treffen könnten.
Der von Bulteau und seinen Kollegen erhobene Befund ist für die Politik wenig erbaulich. Lacanau-Océan ist demnach kein Einzelfall. An den von Dünen gesäumten Stränden zwischen der spanisch-französischen Grenze und dem 75 Kilometer weiter nördlich gelegenen Soulac-sur-Mer verzeichnet der Atlantik derzeit einen jährlichen ...
Thomas Bulteau, Forscher am Observatorium für die Küste der südwestfranzösischen Region Nouvelle-Aquitaine, verfolgt das Kräftemessen zwischen Mensch und Natur aus der Distanz. Das Büro des an der amerikanischen Stanford-Universität ausgebildeten Wissenschaftlers liegt 60 Kilometer landeinwärts in Pessac, einem Vorort von Bordeaux. "Meine Aufgabe ist es, das Ausmaß der Risiken zu ermitteln, denen die Küste ausgesetzt ist", erzählt der 32-Jährige. Die Ergebnisse stelle er Politikern zur Verfügung, die dann an Hand der Daten Entscheidungen treffen könnten.
Der von Bulteau und seinen Kollegen erhobene Befund ist für die Politik wenig erbaulich. Lacanau-Océan ist demnach kein Einzelfall. An den von Dünen gesäumten Stränden zwischen der spanisch-französischen Grenze und dem 75 Kilometer weiter nördlich gelegenen Soulac-sur-Mer verzeichnet der Atlantik derzeit einen jährlichen ...