In Moskau könnte eine riesige Baustelle bald radioaktive Schichten freilegen, wenn 60.000 Tonnen Atommüll beseitigt werden. Die Anwohner protestieren seit Monaten – doch die Stadt will davon nichts wissen.
Jemand hat ein kleines gelbes Dreieck mit einem schwarzen Flügelrad, dem Zeichen für Atomstrahlung, auf einen Baumstamm geklebt. Ein anderer hat ein anderes gelbes Dreieck wieder abgerissen. Die Böschung ist steil, ihr Unterholz kaum vom Herbst gelichtet, Moskauer Niemandsland. Das Dosimeter knarrt, Iwan Kondratjew hält es an einem Stativstab in ein Erdloch. Das Display zeigt 8,6, dann 9,8, schließlich 10,1 Mikrosievert pro Stunde. Und rot schimmernde Buchstaben: "Gefährliche Radioaktivität". Zum Vergleich: In der Sperrzone von Tschernobyl, am Eingang zum Unglücksreaktor, werden jetzt 1,2 Mikrosievert registriert.
Stadt will trotz Strahlung eine Autobahnbrücke bauen
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