Account/Login

"Autor ist mein Traumberuf"

  • Fr, 03. Dezember 2010
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Andreas Kirchgäßner, dem Kinderbuchautor – über schreiben, Bücher und sein Leben.

Die Zisch-Reporter Niklas und beim Interview mit dem Autor Andreas Kirchgäßner.  | Foto: Privat
Die Zisch-Reporter Niklas und beim Interview mit dem Autor Andreas Kirchgäßner. Foto: Privat

Im Rahmen der Frederick-Woche hielt der Kinder-und Jugendbuchautor Andreas Kirchgäßner eine Lesung an der Hebelschule Rheinfelden-Nollingen. Die Zisch-Reporter Aimée Eckert und Niklas Diebold durften ihm die Fragen der Klasse 4 stellen.

Zisch: Wie sind Sie eigentlich zu Ihrem Beruf gekommen?
Andreas Kirchgäßner: Ich bin zu meinem Beruf gekommen, als ich so alt war wie ihr. Da fielen mir nämlich schon die ersten Geschichten ein. Meiner Großmutter, die auch Schriftstellerin war und die ich sehr gerne mochte, musste ich versprechen, auch Schriftsteller zu werden. Und dabei ist es geblieben.
Zisch: Mit wie viel Jahren haben Sie angefangen zu schreiben?
Kirchgäßner: In dem Moment, als ich einigermaßen schreiben konnte, in der zweiten oder dritten Klasse. Damals noch mit sehr vielen Rechtschreibfehlern.
Zisch: Wollten Sie schon immer Autor werden? Ist das Ihr Traumberuf?
Kirchgäßner: Ja, das ist tatsächlich mein Traumberuf und ich wollte es auch schon werden, als ich so alt war wie ihr.
Zisch: Wie viele Bücher haben Sie schon geschrieben?
Kirchgäßner: Ich habe fünf Kinderbücher geschrieben, einen ganz neu erschienenen Jugendroman, der in der Wüste Sahara spielt und einen Roman für Erwachsene, der im westafrikanischen Land Ghana spielt.
Zisch: Wie heißt Ihr erstes Buch?
Kirchgäßner: Mein erstes Buch war "Das alte Haus". Es ist die Geschichte von zwei Jungen, die erst Feinde sind und sich dann später befreunden. Weil dieses Buch so gut gefiel, haben wir noch eine Folge gemacht und diese Folge werde ich heute vorstellen. Darin lernen diese beiden Freunde einen Fußballstar kennen, den Fußballstar Abukari.
Zisch: Welches ist Ihr erfolgreichstes Buch?
Kirchgäßner: Dieses Fußballbuch war mein meistverkauftes Buch. Es heißt Fußball-Freunde und musste ein halbes Jahr, nachdem es neu herauskam, sofort neu aufgelegt werden.
Zisch: Welches Ihrer eigenen Bücher mögen Sie am liebsten?
Kirchgäßner: Mein allerliebstes eigenes Buch ist – außer natürlich meinem neusten Jugendroman – tatsächlich auch mein erstes Buch "Das alte Haus".
Zisch: Haben Sie ein Lieblingsbuch von einem anderen Autor?
Kirchgäßner: Allerdings. Bei den Kinderbüchern ist es die Geschichte von der Maus Frederick, nach der die Frederick-Woche benannt ist. Für Jugendliche ist mein Lieblingsbuch Krabat.
Zisch: An welchem Buch arbeiten Sie gerade?
Kirchgäßner: Im Moment, da ich auf der Lesereise bin, arbeite ich nicht an einem Buch. Sobald die Lesereise beendet ist, muss ich an Texten arbeiten, die ich vorlesen muss. Gleich Anfang nächsten Jahres bin ich in Mühlheim an der Ruhr in ein großes Theater eingeladen.
Zisch: Wie lange brauchen Sie für ein Buch?
Kirchgäßner: Sehr unterschiedlich. Sehr, sehr lange habe ich an dem neu erschienenen Jugendroman gearbeitet, der hat übrigens einen arabischen Namen, nämlich Anazarah. Das war erst als Film geplant, deshalb habe ich zuerst ein Drehbuch geschrieben. Nachdem ich gemerkt habe, dass ich nicht alles unterkriege, habe ich einen Roman daraus gemacht. So musste ich alles noch einmal umschreiben. Deshalb hat die Arbeit an diesem Buch zum Beispiel drei oder vier Jahre gedauert.
Zisch: Woher haben Sie Ihre Ideen?
Kirchgäßner: Die Ideen kommen bei mir dadurch, dass ich in andere Länder reise, allermeist nach Afrika. Dieses Jahr war ich zum ersten Mal auf der arabischen Halbinsel. Da kommen immer viele Ideen zusammen, weil ich dort viele neue Menschen und neue Kulturen kennenlerne.
Zisch: Haben Sie auch schon mit jemandem zusammen ein Buch geschrieben?
Kirchgäßner: Ja, Drehbücher habe ich schon häufiger mit jemandem zusammen geschrieben. Das letzte Drehbuch ist als Kurzfilm vor zwei Jahren gedreht worden. Der Film heißt Marie-Sophie.
Zisch: Schreiben Sie Gedichte?
Kirchgäßner: Nein. Früher, als ich 18 oder 19 war, habe ich Gedichte sehr gerne geschrieben. Wenn mir jetzt mal ein Gedicht einfällt, dann schreibe ich es eher für mich alleine auf. Ich finde, andere können besser Gedichte schreiben als ich.
Zisch: Wie viele Bücher haben Sie schon verkauft?
Kirchgäßner: Das kann ich gar nicht mehr sagen. Die Kinderbücher haben eine sehr hohe Auflage. Das Fußballbuch wurde ungefähr 15 000 Mal verkauft.
Zisch: An wie vielen Schulen waren Sie schon?
Kirchgäßner: Diese Frage kann ich auch nicht genau beantworten. In diesem Monat, im Oktober, habe ich 35 Lesungen an Schulen.
Zisch: Macht es Ihnen Spaß, für Kinder eine Lesung zu halten?
Kirchgäßner: Das macht mir riesengroßen Spaß, ich freue mich schon immer darauf und mache das sehr sehr gerne, vor allem an Grundschulen.
Zisch: Sie stellen gerade Ihr Buch "Fußball-Freunde" vor. Haben Sie Kinder, die Fußball spielen?
Kirchgäßner: Ich habe zwei Töchter, die ältere war eine zeitlang im Fußballverein.
Zisch: Welche Hobbies haben Sie?
Kirchgäßner:
Außer dem Schreiben ist mein Hobby das Reisen.
Zisch: Was können Sie nicht leiden?

Kirchgäßner: Sehr schlecht kann ich Ungerechtigkeit leiden, und wenn welche zu anderen gemein sind.
Zisch: Was ist für Sie das Wichtigste im Leben?
Kirchgäßner: Das Wichtigste im Leben ist für mich, dass man im Kopf lebendig bleibt, dass man auch in seinem Leben beweglich bleibt und nicht einrostet.
Zisch: Wie lange möchten Sie noch Bücher schreiben?
Kirchgäßner: Ich werde versuchen, das so lange zu machen, wie ich noch beweglich und nicht eingerostet bin. Wahrscheinlich werde ich das länger machen wollen und aus finanziellen Gründen auch länger machen müssen, wie wenn man normalerweise in Rente geht.
Zisch: Vielen Dank, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben und alles Gute für Ihre Lesung!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Dezember 2010: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel