Bahnverkehr

Bahn und Bund beschließen Reihenfolge bei Korridor-Sanierung

Um pünktlicher zu werden, modernisiert die Bahn derzeit stark befahrene Schienenkorridore. Die Reihenfolge der rund 40 Strecken wurde zuletzt noch einmal angepasst. Nun gab auch der Bund grünes Licht.  

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Im August begannen die Modernisierungs... April 2026 gesperrt ist. (Archivbild)  | Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Im August begannen die Modernisierungsarbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin, die dafür bis April 2026 gesperrt ist. (Archivbild) Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Berlin (dpa) - Die Modernisierung vielbefahrener, aber überalterter Bahnstrecken wird noch bis weit in die 2030er Jahre hinein dauern. Die aktuelle Reihenfolge der geplanten 42 Korridore im sogenannten Hochleistungsnetz hat die Bahn nun mit dem Bund abgestimmt, wie der Konzern mitteilte. Demnach wird die letzte Sanierung der Strecke Flensburg-Hamburg erst 2036 durchgeführt. 

"Im kommenden Jahr werden planmäßig die Generalsanierungen der Korridore
Hagen–Wuppertal–Köln, Nürnberg–Regensburg, Obertraubling–Passau, Troisdorf–Unkel/Unkel–Wiesbaden durchgeführt", teilte die Bahn mit. "Für
das Jahr 2027 ist die gebündelte Erneuerung und Modernisierung der Korridore
Rosenheim–Salzburg, Lehrte–Berlin, Bremerhaven–Bremen und Fulda–Hanau
vorgesehen."

Strecken für rund halbes Jahr voll gesperrt

Ursprünglich wollten Bahn und Bund die Korridore bis zum Jahr 2031 sanieren. Es geht um stark belastete und aufgrund ihres schlechten Zustands besonders störanfällige Knotenpunkte im bundesweiten Fernverkehr. Start der sogenannten Generalsanierungen war im vergangenen Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Derzeit laufen die Modernisierungsarbeiten zwischen Hamburg und Berlin sowie zwischen Emmerich und Oberhausen in Nordrhein-Westfalen. 

Für die Bauarbeiten werden die Strecken für rund ein halbes Jahr voll gesperrt. Dafür sollen die Abschnitte im Anschluss für mindestens fünf Jahre baufrei bleiben. Ursprünglich waren bis zu neun Sanierungen pro Jahr geplant. Insbesondere bei den Wettbewerbern im Güterverkehr stieß der Plan auf Ablehnung, weil die Güterzüge während der Sperrungen oft deutlich weitere Umwege in Kauf nehmen müssen, als die Personenzüge. Im Juli stimmte die Bahn deshalb ein neues Konzept mit der Branche und nun auch mit dem Bund ab. 

Branche sieht noch Nachholbedarf

"Die neue Reihung der Generalsanierung ist ein richtiger Schritt, aber kein Befreiungsschlag", teilte der Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Joachim Berends, mit. "Solange Umleiterstrecken unzureichend vorbereitet und Sperrkonzepte nach Schema F durchgezogen werden, wird das Netz systematisch überfordert."

Der Wettbewerberverband Mofair hob positiv hervor, dass die terminliche Klarheit nun Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen auf der Schiene schaffe. Gleichwohl seien wesentliche Fragen im Zusammenhang mit der sogenannten Generalsanierung noch unklar. "Solange diese nicht beantwortet sind, ist eine abschließende Bewertung der vorgestellten Reihung nicht möglich."

Das ist die neue Reihenfolge ab 2028:

2028

Köln–Koblenz/Koblenz–Mainz
München–Rosenheim
Hagen–Unna–Hamm
Lübeck–Hamburg

2029

Hamburg–Hannover
Würzburg–Ansbach–Treuchtlingen
Forbach–Ludwigshafen
Aachen–Köln

2030

Stuttgart–Ulm
Stendal–Magdeburg
Uelzen–Stendal
Frankfurt–Heidelberg

2031

Mannheim-Karlsruhe
Lehrte–Groß Gleidingen
Bremen–Hamburg
Würzburg–Nürnberg

2032

Bebra–Erfurt
Bebra–Fulda
Münster–Recklinghausen
Weddel–Magdeburg

2033

Bremen-Osnabrück
Osnabrück-Münster
Hamm–Düsseldorf–Köln

2034

Bremen/Rotenburg–Wunstorf
Kassel–Friedberg
Ulm–Augsburg

2035

Minden–Wunstorf
Nordstemmen–Göttingen

2036

Flensburg–Hamburg

© dpa‍-infocom, dpa:250909‍-930‍-13721/2

Schlagworte: Bebra-Erfurt Bebra-Fulda Münster-Recklinghausen Weddel-Magdeburg, Forbach-Ludwigshafen Aachen-Köln, Joachim Berends

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