Bauarbeiten
Bahnstrecke nach Zugunglück in Riedlingen wieder befahrbar
Nach dem Zugunglück mit drei Toten und Dutzenden Verletzten ist die Bahnstrecke bei Riedlingen saniert. Die Züge können wieder rollen. Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen weiter.
dpa
So, 14. Dez 2025, 4:00 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Riedlingen (dpa/lsw) - Mehr als vier Monate nach dem schweren Zugunglück in Riedlingen mit drei Toten und Dutzenden Verletzten sollen auf der betroffenen Bahnstrecke wieder Züge fahren. Für Fahrgäste entfällt dann auch der Ersatzverkehr mit Bussen.
Der erste Zug von Sigmaringen nach Ulm startet planmäßig um 5.21 Uhr. Er passiert Riedlingen ab 5.44 Uhr. Der erste Zug von Ulm nach Sigmaringen soll um 6.02 Uhr starten und Riedlingen ab 7.04 Uhr passieren, wie eine Bahnsprecherin mitteilte. An dem Tag gibt es jeweils 18 Verbindungen von Ulm nach Sigmaringen beziehungsweise von Sigmaringen nach Ulm. Die Züge fahren demnach in der Regel stündlich, wobei sich die Abfahrtszeiten leicht im Minutenbereich verschieben könnten.
Aufwendige Sanierung der Strecke
Ursprünglich sollten die Züge zum Ende der Herbstferien mit Schulstart am 3. November zwischen Munderkingen und Riedlingen wieder fahren. Eine Hangsicherung war aber aufwendiger als geplant.
Die Bahn hatte die Gleise im Bereich der Unfallstelle im Kreis Biberach auf einer Länge von rund 300 Metern erneuert. Damit wurden fast 700 Meter Schiene und rund 500 Betonschwellen ausgetauscht. Zudem mussten auch Signalkabel ausgetauscht werden. Eine Oberleitung gibt es dort nicht, da die Strecke nicht elektrifiziert ist. Entgleist war am 27. Juli ein Triebwagen, der mit Diesel betrieben wurde. Zu den Kosten machte die Bahn keine Angaben.
Wahrscheinlich verursachte ein Erdrutsch die Entgleisung
Kurz vor dem Unglück hatte es ein schweres Unwetter mit Starkregen in der Region gegeben. Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass ein durch das viele Regenwasser ausgelöster Erdrutsch direkt an der Strecke die Entgleisung verursachte. Mehrere Waggons verkeilten sich ineinander. Der erste Wagen wurde eine Böschung hinauf geschoben und prallte gegen einen Baum, wobei die Front abriss. Der genaue Hergang wird weiter untersucht. Laut Staatsanwaltschaft werden die Untersuchungen dazu noch einige Wochen andauern.
Drei Menschen wurden bei dem Unglück getötet – der Lokführer, ein Auszubildender der Bahn sowie eine 70 Jahre alte Reisende. Mehr als 30 Fahrgäste wurden teilweise lebensgefährlich verletzt.
© dpa-infocom, dpa:251214-930-420432/1