Nachruf
Bernd Ilsen, Ehrenmedaillenträger der Stadt Kandern, ist gestorben
Er war Stellvertreter des Kanderner Bürgermeisters, setzte sich als Vereinsvorsitzender für den Sport ein und war vielfältig sozial engagiert. Bernd Ilsen ist vergangene Woche im Alter von 80 Jahren gestorben.
Mo, 28. Jul 2025, 17:00 Uhr
Kandern
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Erst vor zwei Jahren war Bernd Ilsen mit der höchsten Auszeichnung der Stadt Kandern geehrt worden. "Ich verneige mich tief vor Ihnen und bin berührt bei dem Gedanken, was Ihr Tun für so viele Mitbürger bedeutet und bewegt", hatte Bürgermeisterin Simone Penner erklärt, als die Ilsen die Ehrenmedaille der Stadt Kandern überreicht. Sein Engagement kannte kaum Grenzen. In der Kommunalpolitik war der überzeugte Sozialdemokrat genauso zuhause wie im Tor des FC Kandern, das er mehr als ein Jahrzehnt hütete. Ob Theatergruppe oder Arbeiterwohlfahrt, ob Turn- und Sportverein oder beim Kanderner DRK, das Anpacken, Helfen und Verantwortung übernehmen, für Bernd Ilsen war das eine Selbstverständlichkeit. In der vergangenen Woche ist er nach langer, schwerer Krankheit gestorben.
Im Kanderner Schwimmbad lernte er seine spätere Frau kennen
Als Bernd Iseln 1971 aus dem Ruhrgebiet ins Kandertal zog, konnte er nicht ahnen, dass er hier in Vereinen auf sportlicher und sozialer Ebene und auch in der Kommunalpolitik über Jahrzehnte eine Schlüsselstellung einnehmen würde. In Duisburg wuchs der Sohn eines Schiffsbauers mit zwei Geschwistern auf und lernte den Beruf des Drehers. Nach Wehrdienst und Weiterbildung zum Refa-Fachmann war er in der Arbeitsvorbereitung tätig.
Eine Ferienreise Anfang der 60er Jahre brachte eine einschneidende Veränderung: Als Ilsen mit einer Jugendgruppe Ferien auf dem Platzhof verbrachte, besuchte er auch oft das Kanderner Schwimmbad. Dort lernte er Helga Schiller kennen, die nach vierjährigem Briefwechsel und diversen Besuchen nach Duisburg zog. 1967 wurde geheiratet, zwei Jahre später kam Tochter Heike zur Welt.
Begeisterter Fußballfan
Nach dem Entschluss, gemeinsam mit den Schwiegereltern ein Haus zu bauen, kam die junge Familie nach Kandern. Ein Jahr lang arbeitete der technische Angestellte in Weil am Rhein, bevor er bei Freudenberg in Neuenburg seine Lebensstellung fand, und bis zum Renteneintritt Leiter der Fertigung war.
Als begeisterter Fußballer schloss sich Ilsen dem FC Kandern, man schätzte ihn 13 Jahre lang als Torhüter der 1. Mannschaft. Als ehrenamtlicher Helfer wurde Ilsen auch in anderen Vereinen ein gern gesehenes Mitglied, auch in Vorstandsgremien. Von einer sozialen Einstellung geprägt, betreute er einige Zeit das Jugendzentrum im Keller der alten Schule. 1984 übernahm er beim Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt den Vorsitz, den er noch über seinen 70. Geburtstag hinaus mit viel Umsicht ausfüllt.
20 Jahre lange Bürgermeisterstellvertreter
1970 trat Bernd Ilsen der SPD bei. In schwierigen kommunalpolitischen Zeiten wählten ihn die Genossen zum Kanderner Ortsvorsitzenden. 1974 wurde er in den Gemeinderat gewählt und war 20 Jahre lang Bürgermeister-Stellvertreter, ehe er 1999 auf eine weitere Kandidatur verzichtete. Kandern war für den politisch Engagierten längst zur zweiten Heimat geworden, als er 1988 zur Bürgermeisterwahl antrat und im zweiten Wahlgang knapp Karl-Friedrich Klein unterlag. Bei der folgenden Gemeinderatswahl 1989 wurde er mit dem besten Ergebnis aller Kandidaten Stimmenkönig.
Eine schwere Krankheit schränkte ihn in den vergangenen Jahren immer mehr ein. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 30. Juli, um 14 Uhr in der evangelischen Stadtkirche statt.