"Billiges Geld trägt den Geruch der Krise"
BZ-INTERVIEW mit Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands / Regulatorik darf nicht alle über einen Kamm scheren.
BONNDORF. Von Lima kam er über Berlin direkt nach Bonndorf: Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Georg Fahrenschon. Das Jubiläum der zweitältesten Sparkasse Deutschlands, "250 Jahre Sparkasse Bonndorf-Stühlingen", war Anlass für den Präsidenten, nach Bonndorf zu kommen. Unsere Redakteurin Juliane Kühnemund unterhielt sich mit Georg Fahrenschon über Zukunftschancen kleiner Banken in einer globalisierten Finanzwelt und mehr.
BZ: Der Anlass Ihres Besuchs in Bonndorf ist das Jubiläum "250 Jahre Sparkasse Bonndorf-Stühlingen". Was ist ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept einer Bank, die sich so lange behaupten kann?Fahrenschon: Lassen Sie mich einen Blick zurück werfen. Nach den napoleonischen Kriegen ging in ganz Europa nichts mehr. Die Fürstenhäuser waren pleite, staatliche Strukturen waren zerschlagen. Die geniale Idee der einstigen Waisenkasse Bonndorf war es dann, die soziale Wohlfahrt und die regionale Entwicklung miteinander zu verbinden. Da hat sich vor 250 Jahren eine Idee entwickelt und ist ihren Siegeszug angetreten: Heute stehen die 413 Sparkassen deutschlandweit als die zentralen Impulsgeber und Akteure für stabile Wirtschaftskreisläufe. Die Stärke, die Deutschland ausmacht, ist ein starker Mittelstand, ...