Bizarrer Streit rund um den King of Pop

Dem Michael-Jackson-Denkmal in München droht das Aus, weil sich dort Fanclubs streiten.  

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Quietschbunt ist es am Denkmal – aber nicht immer friedlich.  | Foto: dpa
Quietschbunt ist es am Denkmal – aber nicht immer friedlich. Foto: dpa
MÜNCHEN (AFP). Dem mit viel Liebe gestalteten Michael-Jackson-Denkmal in München droht wegen eines Dauerstreits seiner Fans das Aus: Der Freistaat Bayern will die bislang geduldete Gedenkstätte gegenüber dem Nobelhotel Bayerischer Hof entfernen lassen, falls der Streit nicht endet, berichtete der Münchner Merkur unter Berufung auf Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU). Nach Angaben eines Sprechers der Münchner Polizei kommt es seit Jahren wegen des Fan-Zoffs zu Polizeieinsätzen.

Noch am Todestag des "King of Pop, der am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren verstorbenen war, hatten Fans vor dem Bayerischen Hof eine Gedenkstätte errichtet. In dem Hotel logierte der Sänger bei seinen Besuchen der Landeshauptstadt. Die Fans gestalteten ein Standbild des Komponisten Orlando di Lasso, das seit über 150 Jahren gegenüber des Hoteleingangs steht, mit Fotos, Widmungen und Blumen zu einer Gedenkstätte für Michael Jackson um. Seitdem pflegen Fans den Ort noch immer fast täglich.

Wie ein Sprecher der Münchner Polizei sagte, begann allerdings schon im Jahr nach der Errichtung der Gedenkstätte am Promenadenplatz, die von der Stadt München und dem Freistaat geduldet wird, ein Streit. Von dem Jahr 2010 an bis heute gebe es Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Fan-Gruppen. "Sie streiten ständig, wer welche Besitzansprüche an der Gedenkstätte und den Gegenständen dort hat", sagte der Polizeisprecher. Dies habe zu einer Vielzahl von Anzeigen und auch Verfahren geführt, unter anderem wegen Körperverletzung, Verleumdung, Sachbeschädigung und Diebstählen.

Kultusminister Spaenle sagte dem Münchner Merkur zu der angedrohten Entfernung der Gedenkstätte: "Das ist eine eindringliche und letzte Warnung". Vor allem zwei zerstrittene Fan-Gruppen würden für sich beanspruchen, das alleinige Besitzrecht an dem Gedenkort zu haben, berichtete die Zeitung. Der Polizeisprecher sagte, eine Einigung unter den Fans sei bislang trotz aller Versuche nicht zustande gekommen.

Aus dem Kult um den verstorbenen Sänger ist sogar ein eigener Verein entstanden, der Club "MJ’s Legacy". In ihrer Selbstbeschreibung nennen sich die Fans die "Denkmalfeen" von Michael Jackson. Sie sind täglich vor Ort und bringen Kerzen, frische Blumen, Deko-Folien, Bilder, Briefe oder Figuren zu der Gedenkstätte. Sie organisieren dort auch Trauerfeiern oder Geburtstagsfeiern zu Ehren des Sängers. Sie wollten dazu beitragen, dass Michael Jackson "niemals in Vergessenheit gerät", heißt es auf der Vereinsseite.

Schon einmal gab es rund um die Gedenkstätte große Aufregung. Vor gut zwei Jahren errichtete der schottische Künstler David Shrigley ein zweites Denkmal neben der Gedenkstätte – für Michael Jacksons Affen Bubbles. Dort gab es dann zusätzlich zu den Fotos und Blumen auch Plastikbananen – und empörte Reaktionen der Michael-Jackson-Fans, die sich auf den Arm genommen fühlten. Das Denkmal wurde planmäßig nach wenigen Monaten wieder abgebaut.

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