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Schrecksekunde

Braunbär besucht italienischeFamilie im Nationalpark Abruzzen

  • dpa

  • Mo, 31. Juli 2017
    Panorama

Eine italienische Familie hatte ein stressiges Wochenende / Behörden fingen Tier ein.

Dieses Bär streunt nicht durch fremder...mmer. Er lebt in einem Zoo in Madrid.   | Foto: dpa
Dieses Bär streunt nicht durch fremder Leute Wohnzimmer. Er lebt in einem Zoo in Madrid. Foto: dpa

VILLAVALLELONGA (dpa). Schrecksekunde in der Nacht: Ein Braunbär ist am Samstag in das Appartement einer Familie in der Gemeinde Villavallelonga im Nationalpark Abruzzen eingedrungen. Für die italienische Parkverwaltung ist das Tier kein Unbekannter: Seit November 2016 sei Mario auf der Suche nach Fressbarem schon mehrfach in Hühnerställe eingedrungen, hieß es.

Bei seiner aktuellen Tour lief der Bär in eine Sackgasse. Auf der Suche nach einem Weg zurück kletterte er zunächst über eine kleine Mauer an einem Wohnhaus, kam aber nicht weiter. Also stieg er durch ein Fenster, gelangte in den Keller des Hauses und schließlich in die Wohnung, in der die Familie schlief. Dabei löste er Bär den Alarm aus. Das ließ den Familienvater zunächst an einen Einbrecher denken, wie italienische Medien berichteten. Stattdessen stand im Wohnzimmer ein drei Jahre alter und etwa 120 Kilo schwerer Braunbär. Die Familie verbarrikadierte sich in einem Zimmer und benachrichtigte die Behörden.

Kurze Zeit später seien Parkwächter, ein Tierarzt und Forstaufseher eingetroffen. Sie versuchten, den Bären ins Freie zu lotsen, mussten ihn letztlich aber betäuben. Dann wurde Mario weit entfernt in den Bergen freigelassen. Er werde stärker überwacht, hieß es. Das garantiere aber nicht, dass er – angezogen von einfach zugänglichen Nahrungsmitteln – nicht doch wieder in Wohngebiete gelange. Laut Medienberichten ist er mit einem Peilsender ausgestattet.

"Wir arbeiten tagtäglich daran, die Koexistenz zwischen Menschen und Bären möglich zu machen", sagt Nationalpark-Vorsitzender Antonio Carrara. Was passiert sei, sei schwierig hinzunehmen. Man suche nun mit dem Umweltministerium eine Lösung, die sowohl der "Erhaltung des Bären" als auch der Beruhigung der Menschen diene.

In Italien gibt es nach Behördenangaben drei Braunbären-Populationen mit rund 50 Tieren. In den vergangenen Jahrzehnten seien viele der Tiere von Wilderern getötet worden. In Südtirol sind die Behörden derzeit auf der Suche nach einem "gefährlichen Bären", der vergangenes Wochenende einen Mann im Wald bei den Seen Lamar und Terlago angegriffen und verletzt hatte. Er soll eingefangen werden.

Ressort: Panorama

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