Zum Auftanken bei Gott
Die Kirchengemeinde St. Johann Baptist hat zur traditionellen Fronleichnamsprozession eingeladen. Dazu wurden an drei Stationen Blumenteppiche vor den Altären gelegt.
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Die Kirche St. Johann Baptist jedenfalls war zum Auftaktgottesdienst bestens besucht. Nach der Festmesse nahmen die Trachtenkapelle Breitnau, die Trachtentanzgruppe Breitnau und die Baldachim-Träger sowie Pfarrer Claudius Duffner mit der Monstranz Aufstellung, um die Prozession an die drei Altäre bei Alten Pfarrhof, am Rathaus und zwischen Kirche und Grundschule Schule zu führen. Zahlreiche Gläubige folgten dem Zug, den die Trachtenkapelle musikalisch gestaltete, um vom Gotteshaus zu den Blumenteppichen und Altären über die Dorfstraße zum Alten Pfarrhof, dann zurück über die Dorfstraße zum Rathaus und von dort aus über den Kirchweg wieder in Richtung Kirche zu gehen.
An jedem der drei Altäre hatten Frauen und Mädchen zum jeweiligen Motto der Blumenteppiche Geschichten erarbeitet, die sie schließlich vortrugen. Die Landfrauen hatten sich dem Thema "Auftanken bei Gott" angenommen. Gabi Winterhalter von der Frauengemeinschaft zog dabei einen Vergleich zu einer Autotankstelle, wo die Autos, wenn sie weiterkommen wollen, aufgetankt werden müssen. "Auch wir Menschen benötigen Kraftstoff. Essen und Trinken sind unsere Treibstoffe, die uns am Leben erhalten", sagte sie. "Die Nahrung, die uns die Kirche bietet, enthält wichtige Botschaften, die unsere Seele mit neuer Energie versorgt." Gabi Winterhalter wies aber wie immer auch kritisch auf Probleme hin, ohne dies mit erhobenem Zeigefinger zu tun. "Nicht alles, was die Kirche von sich gibt, ist leicht verdaulich. Manches liegt einem sogar regelrecht auf dem Magen, wie vielleicht die strukturellen Veränderungen durch die großen Seelsorgeeinheiten." Aber dennoch solle man sich im Alltag Zeit nehmen für eine Begegnung mit Gott, "damit sich seine wichtige Botschaft uns erschließt und neue Energie liefern kann".
Das Thema "Hand in Hand" stellte Mania Simon von der Trachtentanzgruppe vor. "Dieses Bild zweier ineinander liegenden Hände steht für Nähe, Vertrauen, Unterstützung und Verbundenheit", sagte sie. Allerdings sei Hand in Hand in unserer Welt nicht immer selbstverständlich. Man lebe oft nebeneinander und nicht miteinander. Für das Miteinander benötige es des Mutes, die eigene Hand auszustrecken, "und genau dann beginnt der Friede, der oft im Kleinen beginne, in einem ehrlichen Gespräch, einem Lächeln, in einem Moment echter Nähe. Und gibt es einmal Abstand, Distanz, Missverständnisse, Streit und Einsamkeit, bleibt ein Weg offen: der Weg zur Versöhnung. Wenn wir einander versprechen, da zu sein, wächst der Zusammenhalt und es entsteht Frieden. Vielleicht können wir heute damit anfangen, Hand in Hand, im Denken, Beten, Handeln. Gemeinsam.", so Mania Simon in ihrer Ansprache.
Zum Abschluss erzählten zwei Ministrantinnen an "ihrem" Altar an der Grundschule die Geschichte von einem Europäer, der einen betenden Beduinen nicht verstehen will, weshalb er betet ohne zu wissen, ob es Gott tatsächlich gibt. Der Beduine deutet auf die gerade aufgehende Sonne und sagt, das sei göttlich.
Nach einem weiteren kurzen Besuch der Kirche ging es für alle Prozessionsteilnehmer weiter zur Sonnenhöhe, wo sie sich kleinen Speisen und gekühlten Getränken sich in entspannter Atmosphäre unterhalten konnten.