Geldpolitik

Bundesbank-Präsident: EZB kann sich bei Zinsen Zeit lassen

Gut für Kreditnehmer, schlecht für Sparer: Die Europäische Zentralbank hat jüngst die Leitzinsen zum achten Mal seit Juni 2024 gesenkt. Nun zeichnet sich eine Zinspause ab.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Bundesbank-Präsident Joachim Nage...i den Leitzinsen der EZB. (Archivbild)  | Foto: Kay Nietfeld/dpa
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sieht keinen Zeitdruck bei den Leitzinsen der EZB. (Archivbild) Foto: Kay Nietfeld/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Frankfurt/Main (dpa) - Nach der jüngsten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) plädiert Bundesbank-Präsident Joachim Nagel für ein Abwarten. Die vergangene Zinssenkung der EZB sei "angemessen" gewesen, sagte Nagel dem Deutschlandfunk. Man sei jetzt im neutralen Bereich angekommen. Nun könne man sich Zeit nehmen und erst mal die Situation anschauen. "Wir haben jetzt hier die maximale Flexibilität auf diesem Zinsniveau."

Ein neutrales Niveau bedeutet, dass die Leitzinsen die Konjunktur weder bremsen noch anschieben. Mit den Aussagen von Nagel verdichten sich die Signale für eine Pause der EZB, die am Donnerstag die Leitzinsen zum achten Mal seit Juni 2024 gesenkt hat. Der für Banken und Sparer maßgebliche Einlagensatz wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent herabgesetzt. Mit sinkenden Zinsen werden Kredite billiger, was die schwache Wirtschaft im Euroraum stützt. Sparer hingegen müssen sich auf sinkende Tagesgeld- und Festgeldzinsen einstellen.

Unsichere Lage im Zollstreit mit Trump

Viele Ökonomen rechnen mit einer Pause der EZB bei der nächsten Zinssitzung im Juli – nicht zuletzt, weil die Folgen des Zollstreits mit den USA für Konjunktur und Inflation unübersichtlich sind.

Die Inflation im Euroraum ist zuletzt deutlich zurückgegangen, damit fällt ein Argument für höhere Zinsen weg. Allerdings spüren Verbraucher die gestiegenen Preise im Alltag. Im Mai fiel die Teuerungsrate nach einer ersten Schätzung des Statistikamts Eurostat auf 1,9 Prozent und damit unter die EZB-Zielmarke. Die Notenbank strebt für den Währungsraum mittelfristig eine Rate von 2,0 Prozent an.

© dpa‍-infocom, dpa:250608‍-930‍-644352/1

Schlagworte: Joachim Nagel

Weitere Artikel