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USA

Burning Man: Ein Festival in der Wüste von Nevada

Katharina Meyer
  • Sa, 19. September 2015, 00:00 Uhr
    Panorama

     

Einmal im Jahr verwandelt sich Black Rock Desert zu einer riesigen Kunstausstellung, zu einem rauschenden Fest, zu einem Camp von Weltverbesserern und Sinnsuchern: Ein Besuch beim Burning Man.

Der Pulpo mecanico spuckt sein Feuer in die Wüstennacht – der blecherne Tintenfisch ist eines der bekanntesten Kunstautos des Festivals. Foto: NK Guy
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Black Rock Desert, Nevada. Ein langgezogener Wüstenstreifen, begrenzt von kahlen, schroffen Bergrücken. Die Ebene ist einmal das Becken eines riesigen Sees gewesen. Risse durchziehen den lehmigen Boden.Tagsüber wird es oft glühend heiß, während die Temperaturen nachts bis zum Gefrierpunkt fallen können – ein unwirtlicher, ein lebensfeindlicher Ort. Und doch träumen viele von einer Woche in der Black Rock Desert. Denn einmal im Jahr, vor dem amerikanischen Labour Day, findet hier Burning Man statt. Eine große Party, eine riesige Kunstausstellung, ein Camp von Weltverbesserern und Sinnsuchern. Eines der verrücktesten Festivals der Erde auf einem Spielplatz mit gigantischen Ausmaßen. Und ein feuriges Spektakel: Am Schluss geht der "Man", eine große Holzfigur, in Flammen auf. Und nicht nur er.

Die Welt ist in einer ockerfarbenen Wolke verschwunden. Trotz Mundschutz kratzt der Lehmstaub trocken im Hals, auf der Schutzbrille setzt sich eine gelbliche Schicht ab. Die Konturen eines kleinen Gebäudes tauchen im Dunst auf. Ein Kiosk, Hugs Deli steht auf einem Schild über dem Tresen. Dort ist auch das Menü gelistet, es umfasst Zärtlichkeiten von der Bärenumarmung bis zum Beverly Hills Luftkuss. "Wir sind auf alle Arten von Zuneigung spezialisiert", sagt der bärtige Typ hinter der Theke. Er preist das Menü in den höchsten Tönen des amerikanischen Verkaufsjargons an. "Bitte beachten Sie auch unsere Beilagen, zum Beispiel Nasereiben. Je ein Kompliment." Ein Mann im bunten Farbmix-Oberteil lehnt am Tresen. "Ich nehm’ eine warme fusselige Umarmung und zwei Komplimente", sagt er nach einem raschen Blick auf die Karte. "Die Komplimente sind doch die Bezahlung, Sir." Kurze Pause, der Mann im bunten Oberteil überlegt. "Ich liebe die Art und Weise, wie Sie Ihr Halstuch vor den Mund gebunden haben. Und diese Schürze steht Ihnen ganz ausgezeichnet." Gut genug, offenbar. Der Verkäufer tritt aus seinem Laden in den Staubsturm, breitet die Arme aus und zieht den Kunden entschlossen an seine plüschige Jacke, hält ihn in inniger Umarmung, bis er ihn unter sanftem Schulterklopfen wieder entlässt.

Eine Woche ohne Geld, ohne Kommerz, ohne Handyempfang. Hier, im Einzugsgebiet des Silicon Valley, wo die meisten mit dem Finger auf dem Touchscreen leben, kaum vorstellbar. Burning Man ist eine Rückzugsinsel. Und der Ort für eine ganz eigene Gemeinschaft: liebevoll, kreativ, frei. Immer bereit, die Grenzen auszuloten. "Die Leute kommen wegen der Kunst", sagt Larry Harvey, einer der Gründer des Festivals, in einem Interview auf Youtube, "und sie bleiben wegen der Gemeinschaft". Auf seiner Homepage bezeichnet sich das Festival als "Katalysator für kreative Kultur in aller Welt". 2004, nachdem die ersten regionalen Burning-Man-Ableger entstanden, hat Harvey die Grundideen dieser Gemeinschaft in zehn Prinzipien gegossen: radikale Einbeziehung aller, eine Geschenkkultur, Freiheit vom Markt, radikale Selbständigkeit, radikaler Selbstausdruck, aber auch gemeinschaftlicher Einsatz, zivile Verantwortung. Und: Hinterlasse keine Spuren. Die Playa, wie das Festivalgelände in Anlehnung an den geologischen Begriff für Salztonebene genannt wird, soll hinterher wieder genauso aussehen wie zuvor. Eine Mammutunternehmen, das auch Kritik hervorruft: Wie nachhaltig ist es, jedes Jahr alles aus weiter Ferne heranzukarren, in Autos, riesigen Lastwagen, in Wohnmobilen oder gar über den eigenen Flughafen?

Peter Day, ein freundlicher Schlacks mit Kapitänsmütze, Sonnenbrille und schwarzen Klamotten, lehnt an einem Bein seines vier Meter hohen fahrbaren Stuhls. Seit anderthalb Stunden steht er beim Departement of Mutant Vehicles in der Schlange – das ist eine Art TÜV für die Artcars; Phantasieautos, welche die Teilnehmer mitbringen. Mehr als 600 sind es in diesem Jahr. Sie sind als einzige motorisierte Fortbewegungsmittel auf der Playa erlaubt: mobile Discos, leuchtende Schauobjekte, manche feuerspeiend, andere mit Schaukeln, Bars oder Kuschelecken an Bord. Am Sonntag, dem ersten offiziellen Tag des Festivals, reihen sich zwei knallbunte Schlangen vor dem Departement, und immer mehr dieser verrückten Gefährte zischen durch die Wüste heran: ein Schwein in rosa Plüsch, ein trommelndes Eichhörnchen aus weißem Fell, Anglerfische, Schiffe auf Rädern. Kleine Gruppen pilgern die Schlange entlang.

Zwei Mädchen haben es sich mit einer Whiskyflasche in Übergröße auf dem Ledersofa gemütlich gemacht, das unter der Sitzfläche von Peter Days überdimensionalem Stuhl montiert ist. Mehrere Jahre lang hat er an seinem Projekt gearbeitet. "Als ich anfing, konnte ich nicht schweißen, ich wusste nicht einmal, wie ein Motor funktioniert." Aber er war beseelt vom dringenden Wunsch, selbst ein Kunstauto für die Playa zu bauen.

Burner nennen sich die Festivalteilnehmer, und die meisten sind auf dem Fahrrad unterwegs. In Scharen strampeln sie über die Playa, um sich die Kunstwerke anzusehen. Ein beliebtes Ziel ist eine riesige Drahtskulptur – 17 Meter ragt sie auf, fast so hoch wie die Figur des Mannes, die dem Festival seinen Namen gibt: "R-Evolution" heißt die Frau aus Draht. Sie stellt die amerikanische Tänzerin Deja Solis in einer selbstbewussten Pose dar: Nackt steht sie über der Ebene, mit geöffneten Händen. Ihre Schöpfer wollen dazu einladen, den weiblichen Körper jenseits seiner sexuellen Aufladung zu betrachten. Nicht wenige männliche Burner kommentieren allerdings ihren wohlgeformten Po.

Die Weite der Playa bildet die perfekte Leinwand für die 300 Kunstprojekte, die im Plan der Campstadt Black Rock City gelistet sind. Viele davon fördert Burning Man mit insgesamt 1,2 Millionen Dollar, viele laden zur Interaktion ein. Ein überdimensionaler Bilderrahmen, große Buchstaben, die Worte wie Dream und Live in die Wüste zaubern, ein Stand in der "Outer Playa", weit außerhalb der Stadt, an dem Haikus auf Postkarten verfasst werden können, die dem Autor dann nach Hause zugestellt werden – egal wo auf der Welt.

Nachts entfaltet die Wüste ihren eigenen Zauber.
Jedes Kunstwerk, die Camps, die Artcars – alles erstrahlt von tausenden Lichtern. Jeder Burner wird zu einem eigenen kleinen Kunstwerk. Die dicken Mäntel und Mützen sind mit bunten LEDs verziert, die Fahrräder ziehen blinkend über die Ebene. Open-Air-Discos haben gigantische Feuerwerfer, die ihre Flammen im Rhythmus der Basslinie in den Himmel schießen. Es sieht aus wie eine anarchische Mischung aus Las Vegas, Oktoberfest und Kunstbiennale.

Zwei Umzugslaster stehen Rampe an Rampe in der Wüste. Josh Haywood, rotes Stirnband, freier Oberkörper, die Arbeitshose grau vom Wüstenstaub, sitzt im Schatten, schwatzt mit seinen Freunden. Hinter dem 25-jährigen Briten erhebt sich Arbour, sein Kunstwerk. Ein Pavillon aus lasergeschnittenem Sperrholz, die Säulenstruktur greift die Bauweise mittelalterlicher Kathedralen auf. Zwei Mädchen aus seiner 20-köpfigen Crew nageln Lichterketten an den Längsstreben fest. Ein halbes Jahr lang hat Josh in einem Architekturbüro gearbeitet, dann fünf Monate Zeit und das verdiente Geld in sein Projekt gesteckt. 40 000 Euro für einen Pavillon, der gerade mal eine Woche lang zu sehen ist. Wird auch Arbour am Schluss des Festivals in Flammen aufgehen? "Vielleicht", sagt Josh und wirft einen zögerlichen Blick auf sein Werk. Er möchte es gerne bewahren, am liebsten woanders wieder aufbauen. "Aber vielleicht", sagt er noch einmal langsam, "muss ich es am Ende verbrennen."

Verbrennen – das ist ein zentraler Bestandteil des Festivals. Viele Installationen gehen am Ende in Flammen auf, allen voran der 18 Meter hohe Mann aus Holz. Denn mit einer Verbrennung hat alles begonnen. 1986, zur Sommersonnenwende, zündete ein kleines Grüppchen um den US-Amerikaner Larry Harvey in der Nähe der Golden Gate Bridge eine drei Meter hohe Holzfigur an. Aus Liebeskummer, wie erzählt wird. Ob das wirklich so war? Larry Harvey winkt ab. Es gebe so viele Gründungsmythen, da werde er jetzt nichts dazu sagen, brummelt der hagere, ganz in Schwarz gekleidete Mitgründer Harvey bei einer Pressekonferenz der Burning-Man-Organisatoren. Die Holzfigur wuchs über die Jahre, genau wie die Gruppe – und so zog man nach einem behördlichen Verbot 1990 in die Wüste um. 89 Leute waren das damals.

In diesem Jahr sind 68 000 Menschen in die Wüste gepilgert. Der Tross von Wohnwagen, Autos und Trucks war so lang, dass viele Burner zwölf Stunden im Stau standen, bis sie in Black Rock City ankamen. Nach den anarchischen Anfangsjahren hat das Festival nun festere Strukturen. Die Burning-Man-Organisation, 1997 gegründet und mittlerweile eine Non-Profit-Organisation, verkauft die heiß begehrten Tickets. Legt die Stadt an, Jahr für Jahr neu. Baut den Mann auf. Steckt Tausende Fähnchen in den Boden, vergräbt Stromkabel im Wüstensand. Sorgt dafür, dass 1600 Trockentoiletten ihren Platz finden. Eine Müllabfuhr gibt es nicht, auch keine Wasserversorgung. Seit ein paar Jahren fließt immerhin Strom, seit der Gründung von "Black Rock Solar". Bis auf Eis zur Kühlung und Milchkaffee, direkt im Zentrum von Black Rock City, gibt es auf dem Gelände nichts zu kaufen.
Eine Herausforderung für viele Burner. Sie müssen Essen und Wasser für sieben bis zehn Tage im Gepäck haben – neben einer Unzahl schriller Kostüme natürlich. Und ihren Müll hinterher wieder mitnehmen.

"Hey, Drachenpo!" John dreht sich um und grinst. Vorne bedeckt ein Stück Fell seine Körpermitte, hinten dient ein Stoffdrache als String. Keck ragt auch noch der Schwanz des Plüschtiers zwischen Johns Beinen hindurch. Neben ihm steht ein Mann im schwarzen Ballettröckchen, ein weiteres in türkis und pink bauscht sich darüber, dazu trägt er Hosenträger und Plateauschuhe. Die Frauen zeigen viel Haut, hier und da blitzt ein blanker Busen unterm Netzoberteil hervor. Es ist Tutu-Tuesday auf der Playa – und die Mitglieder von Camp Mystic haben sich für ihre Eröffnungszeremonie in Schale geworfen. Die Mystics gehören zu einem der fast 900 Themencamps des Festivals. C-Rex trägt einen Cowboyhut im Zebralook, schwarze Shorts, Schnupftücher um den Hals und ein weißes Hemd mit aufgesprühtem Herz. Es ist die Arbeitskleidung, die er auch beim Aufbau des Camps anhatte. Der Mitgründer von Mystic packt lieber an als sich aufzubretzeln. Doch auch er fasst nun die anderen Campleiter an den Händen, während sie den Gründungsmythos der Mystics erzählen. Von der Begeisterung, die sie packte, als sie das noch junge Festival entdeckten. "Es war zum ersten Mal ein Platz, an dem ich mich wirklich zuhause fühlte", sagt C-Rex. "Ich wusste, ich wollte für immer dabei sein."

"Es haut mich um, was daraus geworden ist", sagt C-Rex später. Er sitzt auf seinem Bett, eine alte Schaumstoffmatratze auf dem Boden eines Containers ohne Möbel, ohne Ordnung, und klickt sich durch einen Laptop voller Erinnerungen. Timothy Johnson, wie er jenseits der Playa heißt, hat etwas von einem Elder Statesman, wenn er durch das Camp schlendert und Mystic-Armbänder verteilt. Eine Gruppe alter Freunde war man früher, heute kennt er viele der 167 Mystics nicht mehr. Die logistischen Anforderungen sind enorm gewachsen: Das gemeinschaftliche Kochen für so viele Leute, der Aufbau des dreistöckigen Mystic-Theaters, die Homepage – all das will organisiert sein. Und schließlich soll auch jedes Mal aufs Neue die Kultur des Camps vermittelt werden: die radikale Teilhabe, ein spirituelles Bewusstsein, das Bemühen um inneres Wachstum.

Ein Drittel der Mystics ist jedes Jahr neu dabei. Das soll so sein, um die Werte des Camps weiterzutragen. C-Rex allerdings träumt von mehr. "Die Menschheit muss zum Konzept der Gemeinschaft zurückkehren. Das müssen wir verbreiten", sagt er eindringlich und vergisst einen Moment seine Fotoalben im Laptop. Die Kritik daran, wie sehr sich Burning Man durch sein Wachstum verändert hat, will er nicht teilen. "Egal, ob ein Burschenschaftsmitglied kommt, um Party zu machen: Wichtig ist doch, dass er etwas mit nach Hause nimmt." Default World, die Standard-Welt, nennen viele hier die Welt außerhalb der Playa. C-Rex bezeichnet sie als die "große Playa". Die will er verändern mit seinen Ideen, mit den Ideen von Burning Man. Mit all den Milliardären aus dem Silicon Valley, die jährlich zum Festival kommen, hält er das gar nicht für unrealistisch. "Burning Man", sagt er fast beschwörend, "das ist keine Hippie-Party oder ein Drogenfestival – es ist eine Zusammenkunft von Zauberern."

Zauberer, die Spaß haben wollen. Die ihre Grenzen erweitern wollen, auch gerne mit Hilfe psychogener Substanzen. Und Fortbildungen anbieten, natürlich. Sie sind im 160-seitigen Programmheft zu Burning Man gelistet. Camp Hippocampus schlägt diesen Donnerstag als sozial akzeptierten Menstruationstag vor. Motto: Schmeiß Binde und Tampon weg und trage weiße Hosen. Die Akademie der Künste und Wissenschaft proklamiert dagegen den "Sag niemals Nein"-Tag – und dann schau, wohin es dich bringt. Camp RythmWave lädt zum "Leckeren Yoga", Miso Horni bietet "Zuhören und Gehört werden" an, Otis Spankmore bittet schon am Morgen zur "Orgasmischen Meditation". Es gibt Kurse im Solarkocherbauen, in Teeanalyse, einen Vortrag über Neurowissenschaften, Tantra und Sexpartys.

Graham, schwarzer Spitzentanga und grüner Glitter auf der Haut, senkt eine Autopoliturbürste auf das Bein der Frau, die sich vor ihm auf einer Massageliege am Rand von Spanky’s Weinbar ausgestreckt hat. Der Buffer surrt hungrig. Die Muskeln der Frau vibrieren sanft unter der Bürste, ein Leintuch schützt sie vor den Borsten. Langsam lässt Graham das tellergroße Gerät die Beine entlang aufwärts wandern. Er bearbeitet die Schultern, die Arme- und setzt die Bürste dann entschlossen in ihren Schritt. Öffentliche Orgasmen sind in der Bufferzone von Spanky’s keine Seltenheit. Und sie sind noch der harmlosere Teil des Angebots der Bar, wenn man von Wein und Musik mal absieht – denn Spanky’s ist auf Sado-Maso-Praktiken spezialisiert. In einem Zelt links vom Eingang wartet ein Brett mit Lederschlingen auf Fesselungswillige. Jetzt am Nachmittag steht es leer, doch die Nacht wird die Räumlichkeiten füllen.

Und dann, zum Ende des Festivals, kommen die Verbrennungen. Die Leinwand der Wüste muss wieder weiß werden. Die Burner bilden einen Kreis um den Mann, das Zentrum ihrer Stadt. Eine Orgie blinkender Lichter, eine Kakophonie des Sounds aus den Anlagen der vielen Artcars, die ihrerseits im Kreis um die Burner stehen. Der brennende Mann ist Höhepunkt und Ende des Festivals. Der Himmel über der Statue explodiert in einem Farbenrausch, Feuerwerksraketen schießen aus ihren erhobenen Armen. Und schließlich fängt sie an zu brennen. Der Kopf raucht, die Arme stehen in Flammen. Sie sinken nach unten, legen sich an die Seite der Figur. Dann passiert lange nichts. Die Feuerwehrmänner in ihren ABC-Anzügen warten. Die Menge wartet. "Das ist ein sturer Bock", sagt ein Mann, und die Umstehenden lachen.

Nach mehr als einer halben Stunde, endlich, fällt der Burning Man. Indianergeheul in der Menge. Als die Sicherheitsmänner den Weg frei machen, gibt es kein Halten mehr. Die Burner rennen zu ihrem Feuer, ein wilder Kreistanz um die Flammen beginnt. Ein Artcar in der Nähe – ein leuchtender Wald aus Neon – lässt seine Bässe wummern, die Ersten fangen an, ekstatisch zu tanzen. Es wird eine lange Nacht, eine überhitzte Nacht, die letzte Nacht des Festivals.

Josh Haywood, der Mann, der so gern seinen Arbour-Pavillon gerettet hätte, zieht mit einer Zange Klammern aus dem Sperrholz. Die Hälfte der Säulen liegt am Boden, bereit zum Abtransport. Seine Hoffnungen haben sich zerschlagen. "Wir werden ihn auf die schlimmste Art und Weise verbrennen", sagt Josh. Nicht am Stück, mit Würde. Weil der Boden für viel Geld geschützt werden müsste, ist das zu teuer. "Wir nehmen ihn auseinander und verbrennen ihn auf dem großen Feuerhaufen beim Mann." Er nimmt einen Schluck aus seiner Wasserflasche, die Augen hinter der Sonnenbrille verborgen. "Man muss das wohl philosophisch nehmen", meint er. "Aber es ist schon beschissen."

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 19. September 2015: PDF-Version herunterladen

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