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BZ-Talk

CDU-Abgeordneter Yannick Bury: "Opposition kann auch Spaß machen"

Michael Sträter
  • Sa, 15. Januar 2022, 15:00 Uhr
    Emmendingen

Seit rund drei Monaten ist Yannick Bury offiziell Mitglied des Bundestags. Im BZ-Talk gab er einen Einblick in seine ersten Tage und Berlin und einen Ausblick auf seine politische Agenda.

Yannick Bury (r.) am Wahlabend mit seinem Mandatsvorgänger Peter Weiß  | Foto: Micahel Sträter
Yannick Bury (r.) am Wahlabend mit seinem Mandatsvorgänger Peter Weiß Foto: Micahel Sträter
Vor etwas mehr als 100 Tagen wurde Yannick Bury mit einem Vorsprung von 90 Stimmen vor dem SPD-Kandidaten Johannes Fechner in den Bundestag gewählt. Seit der konstituierenden Sitzung rund vier Wochen später ist er offiziell Mitglied des Bundestags. Im Rahmen eines BZ-Talks gab der CDU-Politiker unter anderem einen Einblick seine ersten Wochen in Berlin.

Nach der Wahl
Nach der Wahl hieß es für Bury noch in der Nacht, einen Zug in die Hauptstadt zu buchen, später eine Unterkunft. Eingeladen war er für die erste Fraktionssitzung. "Vor der Wahl wurden alle Kandidaten darauf hingewiesen, dass sie im Fall ihrer Wahl tags drauf zur Fraktionssitzung kommen müssen", so Bury. Er habe bewusst erst nach Bekanntgabe des Ergebnisses entsprechende Vorkehrungen getroffen.

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Die ersten Tage
Die Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger aus dem Wahlkreis, Peter Weiß, habe geholfen, den Übergang reibungslos hinzubekommen. "Es ist gut, wenn man sofort ein Zimmer hat, in das man sich setzen kann und nicht auf den Fluren des Bundestags arbeiten muss", sagt Bury. Unterstützung kam aus der Fraktion, von der Bundestagsverwaltung gab es zur Orientierung einen Packen Papiere, etwa das Abgeordnetengesetz. Bis zur konstituierenden Sitzung war Weiß weiterhin Ansprechpartner.

Die ersten Eindrücke
Als Kreisvorsitzender der CDU wie durch seine berufliche Tätigkeit am Eucken-Institut habe es bereits Berührungspunkte zum Bundestag gegeben. Aber es sei etwas anderes als Abgeordneter. Richtig bewusst sei ihm dies bei der konstituierenden Sitzung geworden, "das war ein besonderes Gefühl und es wurde mir die Ehre und die Verantwortung deutlich".

In der Opposition
Eine konstruktive Opposition wolle die CDU machen. Nicht aus Prinzip dagegen sein, "weder mit gesenktem Haupt noch mit Schaum vor dem Mund", sondern den Finger in die Wunden legen und konstruktive Vorschläge machen, so sieht er seine Aufgabe. Wenn er auch lieber regieren würde, weil die Gestaltungsmöglichkeiten dann größer sind, könne "Opposition so auch Spaß machen".

Der Fraktionsvorsitz
Friedrich Merz oder Ralph Brinkhaus? Bury, der keinen Hehl daraus mache, dass er froh ist über die Wahl von Merz zum Parteivorsitzenden, erwartet, dass die Frage um den Fraktionsvorsitz schnell geklärt wird. "Wir müssen aufhören mit der Selbstbeschäftigung und die Oppositionszeit nutzen, um aufzuzeigen, wohin wir die CDU führen wollen", sagt er. Sein Eindruck sei, dass die möglichen Kontrahenten um den Fraktionsvorsitz sich in einem guten Austausch befinden und möglicherweise beim Parteitag in der kommenden Woche einen entsprechenden Vorschlag zur Führungsfrage vorlegen werden.

Die Impfpflicht
Grundsätzlich plädiere Bury für eine allgemeine Impfpflicht, erwarte aber von der Bundesregierung, dass sie dazu einen Vorschlag einbringt, der dann im Parlament diskutiert werden könne. Dabei sollten Fragen wie etwa die der Ausgestaltung und Umsetzung geklärt werden. Die Impfpflicht sei ein Mittel, um mögliche kommende Wellen einzudämmen.

Und sonst so in Berlin
Von der Stadt habe Bury bislang noch nichts gesehen, außer die Bundestagsgebäude. In den Sitzungswochen beginne sein Arbeitstag mit Terminen ab 7 oder 8 Uhr. Sitzungen im Bundestag oder den Ausschüssen seien bis 20 Uhr durchgetaktet. "Und dann kommen noch zwei bis drei Stunden im Büro hinzu, in denen ich am Schreibtisch E-Mails lese und beantworte und Meldungen bearbeite."

Was fehlt?
"Das wissenschaftliche Arbeiten, so wie ich es vorher beim Eucken-Institut gemacht habe und am Freitagabend die Musikproben beim Musikverein Malterdingen", sagt der Neu-Abgeordnete. Gerade Letzteres sei bereits in den Monaten des Wahlkampfs zu kurz gekommen.

Ressort: Emmendingen

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