Julia Braun
Chefin der Stammzelldatei
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Die 37-Jährige ist für ihre Aufgabe gleich doppelt qualifiziert. Sie ist zum einen Immunbiologin. Ihre Doktorarbeit hat sie über ein winziges Element im Immunsystem geschrieben, die kostimulatorischen Moleküle auf T-Zellen. Dabei hat sie aber gemerkt, "dass Forschung nicht mein Weg ist", wie sie sagt. "Organisieren macht mir mehr Spaß." Und so hat sie noch ein Studium der Verwaltungswissenschaft nachgelegt. Vor sechs Jahren, 2019, hat sie die Leitung der Stammzelldatei am Freiburger Universitätsklinikum übernommen.
Die Datei braucht es, weil Blut nicht gleich Blut ist. Man kennt das von den Blutgruppen, bei Blutstammzellen ist es noch viel komplizierter. Es gibt tausende Varianten. Einem Menschen, dessen Blutbildung gestört ist, können zur Therapie nur Stammzellen gegeben werden, die genau zu seinem Blut passen. Deshalb müssen Spender unter Tausenden von Menschen gesucht werden.
Die Freiburger Datei ist mit Stammzelldateien in ganz Deutschland vernetzt. Anfragen kommen auch aus dem Ausland. Wer hier vor Ort registriert ist, kann Stammzellen an Menschen in aller Welt spenden. Wichtig ist es, möglichst viele Menschen in der Datei zu haben. "Wir suchen immer neue potentielle Spender", sagt Braun. Vor allem junge Menschen sind gefragt, weil ihre Stammzellen bei Spendern besser wirken.
Eine der Aufgaben von Braun ist es, mit Sportvereinen, Unternehmen und auch Schulen "Typisierungsaktionen" zu organisieren. Dabei werden Menschen aufgerufen, sich als Spender registrieren zu lassen. Ein Abstrich in der Wange genügt.
Eine besondere Typisierungsaktion gab es an diesem Samstag: Die Freiburger Stammzelldatei feierte ihren 25. Geburtstag mit einem großen Fest. Bei der Aktion im Park der Uniklinik gab es auch Vorträge und Foodtrucks. Und eine Tombola: Die Preise dafür haben sich in dieser Woche in Julia Brauns Büro gestapelt.
