Fußball

Collina lobt deutsche Referees für ihre Reaktion bei Rassismus-Vorfällen

Erst mahnende Worte vom FIFA-Boss, jetzt Lob vom Schiri-Chef. Die Rassismus-Vorfälle im DFB-Pokal wirken auch beim Weltverband nach. Für Pierluigi Collina sind die deutschen Referees Vorbilder.  

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Pierluigi Collina, eine Schiedsrichter-Legende  | Foto: Peter Morrison
Pierluigi Collina, eine Schiedsrichter-Legende Foto: Peter Morrison

FIFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina hat die DFB-Referees Max Burda und Cristian Ballweg für ihr Vorgehen nach den Rassismus-Vorfällen in der ersten Runde des DFB-Pokals ausdrücklich gelobt. "Mit eurem ruhigen, entschlossenen und prinzipientreuen Handeln nach den rassistischen Beleidigungen habt ihr eine klare und deutliche Botschaft gesendet: Diskriminierung und Hass haben im Fußball absolut keinen Platz", hieß es in einem persönlichen Schreiben des früheren Top-Schiedsrichters, wie der Deutsche Fußball-Bund am Montag mitteilte.

Collina lobt Anwendung des Drei-Stufen-Plans

Die Botschaft Collinas war schon die zweite Reaktion aus der Zentrale des Fußball-Weltverbands nach den Vorfällen – diesmal aber eine bedeutend freundlichere. In einer ersten Reaktion hatte Präsident Gianni Infantino die Vorfälle kritisiert und vom DFB nachdrücklich eine Aufarbeitung gefordert. Man werde "sich mit dem Deutschen Fußball-Bund in Verbindung setzen und diese Vorfälle weiterhin genau beobachten", hieß es vom FIFA-Chef. Man sei zudem "fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Spieler respektiert und geschützt werden und dass die Wettbewerbsorganisatoren sowie die Strafverfolgungsbehörden entsprechende Maßnahmen treffen".

Sowohl in der von Burda geleiteten Partie zwischen Lok Leipzig und dem FC Schalke 04 (0:1 nach Verlängerung) als auch in der Begegnung von Eintracht Stahnsdorf gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:7) in Potsdam, die Ballweg pfiff, hatten Zuschauer Gäste-Spieler rassistisch beleidigt. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hatte Ermittlungen aufgenommen. "Ihr habt ein wichtiges Beispiel für Schiedsrichter auf der ganzen Welt gegeben und einen wesentlichen Beitrag zum gemeinsamen Kampf des Fußballs gegen Rassismus geleistet", schrieb der 65 Jahre alte Collina, der 2002 das WM-Finale zwischen Deutschland und Brasilien (0:2) geleitet hatte. Durch die konsequente Anwendung des Drei-Stufen-Plans hätten Burda und Ballweg "nicht nur den höchsten Standards des Schiedsrichterwesens entsprochen, sondern auch die Werte Respekt und Fairness verkörpert, für die unser Sport steht".

Schon im Jahr 2011 hatte der europäische Fußball-Verband (Uefa) einen Drei-Stufen-Plan eingeführt, der im Fall rassistischer Vorfälle in einem Stadion bis zum Spielabbruch führen kann. Erster Schritt: Das Spiel wird unterbrochen. Zweiter Schritt: Die Fußballer werden für eine bestimmte Zeit in die Kabinen geschickt. Dritter Schritt: Abbruch der Partie.

Schlagworte: Pierluigi Collina, Cristian Ballweg, Gianni Infantino

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