Cyber Crime – eine wachsende Gefahr?

Grooming, Romance-Scamming oder Cybermobbing – im Internet lauern viele Gefahren. Viele Opfer sind Schüler. Das beschäftigt auch die Polizei. Zwei Zischup-Reporterinnen haben nachgefragt, wie sie mit Cybercrime umgeht.  

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Cybermobbing ist besonders unter Jugendlichen weit verbreitet.  | Foto: Thomas Trutschel/photothek.net, via www.imago-images.de
Cybermobbing ist besonders unter Jugendlichen weit verbreitet. Foto: Thomas Trutschel/photothek.net, via www.imago-images.de
An einem kalten Novembertag eilen die zwei Schülerinnen Kim Quach und Chiara Schröter des Friedrich-Gymnasiums, noch vor Schulschluss zum Polizeiposten Freiburg-Herdern, da die beiden an diesem Tag einen Termin für ein Interview ausgemacht haben. Andreas Hartzsch und seine Kollegen empfangen die Schülerinnen. Die Polizisten führen Kim und Chiara über etliche Treppen, Sicherheitstüren und lange Flure in den Sozialraum. Der Polizist Andreas Hartzsch sagt zu den Schülerinnen, dass er noch kurz den Jugendsozialarbeiter Markus Holzer dazu holen wolle. Kim und Chiara setzen sich an einen Tisch. Während Andreas Hartzsch weg ist, denken die beiden darüber nach, dass sie sich den Polizeiposten ganz anders vorgestellt haben.

Kurz darauf kommen Andreas Hartzsch und Markus Holzer in den Raum und setzen sich gegenüber von den Schülerinnen an den Tisch. Beide haben einen ernsten Gesichtsausdruck, da das Thema Cybercrime sehr wichtig ist. Cybercrimes sind Straftaten im Internet. Im engeren Sinne umfassen sie jene Straftaten, bei denen Angriffe auf Daten oder Computersysteme unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden, zum Beispiel Datenbeschädigung oder Hacking. Unter Cybercrime im weiteren Sinne versteht man Straftaten, bei denen Informations- und Kommunikationstechnik zur Planung, Vorbereitung und Ausführung für herkömmliche Kriminaldelikte eingesetzt wird, wie zum Beispiel Betrugsdelikte, Kinderpornographie, Cyber-Grooming oder Cyber-Mobbing.

Andreas Hartzsch und Markus Holzer beginnen mit der Interviewfrage danach, welche Altersgruppe Cybercrime am häufigsten begeht, aber auch Opfer davon wird. Darauf antworten Andreas Hartzsch und Markus Holzer, dass Cybercrime von Jugendlichen bis einschließlich 60-jährigen Menschen begangen wird. Es betrifft Jüngere und Ältere. Für jede Altersgruppe gebe es eine spezielle Art von Cybercrime. Cybermobbing, Cyber-Grooming, Hate, Kinderpornographie und Love-Scamming sind Formen, aber es gibt noch viele weitere Arten.

Unter Cybermobbing versteht man das wiederholte, absichtliche und meist öffentliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen einer Person über das Internet, Soziale Medien und das Handy. Es spielt sich überwiegend unter Gleichaltrigen ab. Ein Großteil der Opfer sind Schüler. Cyber-Grooming ist das gezielte Ansprechen Minderjähriger über das Internet mit dem Ziel, sexuelle Kontakte aufzubauen. Dabei werden Kinder belästigt und aufgefordert, Nacktaufnahmen zu senden oder sich mit den Tätern im realen Leben zu treffen. Das Verschicken von Kinderpornographie oder Pornographie an sich ist eine Straftat, aber auch wenn man diese erhält – außer wenn man sie direkt löscht und der Person klar macht, dass man nichts damit zutun haben möchte. Love-Scamming oder Romance-Scamming ist auch eine Straftat, denn die Betrüger erstellen auf Social-Media-Plattformen oder Dating-Portalen gefälschte Profile und spielen ihrem Gegenüber die große Liebe vor, verlangen aber schnell Geld.

Kim und Chiara fragen, wo Cybercrime am schlimmsten verbreitet ist. Die Gymnasiastinnen waren von der Antwort der Polizisten sehr überrascht, da sie nicht gedacht hatten, dass die meisten Betrüger im Ausland sitzen, weil es dann schwerer ist, den Fall nachzuverfolgen. In Asien, in der Türkei und in Großbritannien ist es am schlimmsten. Das Netz ist weltweit, weshalb überall Straftaten stattfinden können. Ein Beispiel dafür ist das Darknet, weil man da alles Illegale, wie Drogen, Waffen, Falschgeld, kaufen kann. Dabei nutzen die Täter eine Verbindung über viele verschiedene Server.

Kim und Chiara fragen daraufhin, wie man sich im Netz besser schützen kann. Auf diese Frage antworten die Polizisten, dass es bestimmte Antiviren-Programme gibt, und man sollte einen wachen Geist haben, der hinterfragt, was die Person haben will – und man sollte niemals seine persönlichen Ausweise verschicken.

In Freiburg werden es immer mehr Straftaten. Die Maschen der Täter im Internet entwickeln sich schnell. Die Identität der Betrüger ist sehr schwer herauszufinden, da diese immer mindestens einen Schritt voraus sind. Cybercrime kann durch jegliche Geräte stattfinden. Oft fallen Menschen durch eine Betrugsabsicht, zum Beispiel durch einen Link, in dem man seine Daten eingeben muss, rein. Es kann auch der Fall sein, dass man auf eine falsche Website kommt, bei der verlockende Angebote angezeigt werden, und man dann nie das Produkt erhält.

Die letzte Frage der Schülerinnen ist, was ist der extremste Fall, den sie bisher ermittelt hatten. Daraufhin antworten Andreas Hartzsch und Markus Holzer, dass der extremste Betrugsschaden im Millionenbereich lag. Eine Weisheit hat Polizist Andreas Hartzsch durch die vielen Fälle in der Vergangenheit erlangt: "Gier frisst Verstand!"
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