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"Das Haus steht sehr sicher"

  • Nellie Fritsche, Klasse 4, René-Schickele-Schule (Badenweiler)

  • Fr, 29. März 2019
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Andreas Koger, Konstrukteur des ersten Holzhochhauses der Schweiz, über Pläne, Schrauben und Stützen.

Das Hochhaus aus Holz (vorne) steht in Rotkreuz, im Schweizer Kanton Zug.   | Foto: ERNE AG Holzbau
Das Hochhaus aus Holz (vorne) steht in Rotkreuz, im Schweizer Kanton Zug. Foto: ERNE AG Holzbau

Am 14. Februar sind mein Papa, Stefan Fritsche, und ich, Zisch-Reporterin Nellie Fritsche aus der Klasse 4 der René-Schickele-Schule in Badenweiler, in die Schweiz zur Firma ERNE AG Holzbau gefahren, wo Papa arbeitet. Dort habe ich den stellvertretenden Kompetenzleiter Andreas Koger interviewt. Mein Papa erzählte mir, dass Andreas Koger das größte Holzhochhaus der Schweiz konstruiert hat. Und das fand ich sehr interessant.

Zisch: Welche Position haben Sie bei der Firma ERNE?
Koger: Meine Position ist die des Teamleiters und Projektleiters Holzbau. Und zu der Zeit, als das Haus gebaut wurde, war ich stellvertretender Teamchef.
Zisch: Was haben Sie am Hochhaus gemacht?
Koger: Ich habe dieses Haus, alle Details, Grundrisse und Schnitte gezeichnet. Hauptsächlich habe ich das 3-D-Modell erstellt und mit drei Kollegen das Material und die Pläne für die Produktion und die Montage zusammengestellt.
Zisch: Sind Sie Papas Chef?
Koger: Nicht mehr. Das bin ich aber einmal gewesen. Mittlerweile gab es in unserer Firma einige Umstrukturierungen und er hat jetzt einen anderen Teamleiter.
Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Hochhaus aus Holz zu bauen?
Koger: Ursprünglich entstand die Idee in Zusammenarbeit mit einem Architekten und unserer Firma. Das erste Projekt wurde leider nicht realisiert. Als der Architekt dann aber von einem anderen Bauherrn den Auftrag bekam, ein Holzhochhaus zu bauen, wurde unsere gemeinsame Planung individuell auf dieses Projekt weiterentwickelt. Der Weg zur Entstehung eines solchen Hauses ist oft der, dass ein Bauherr die Idee hat, ein Haus zu bauen. Er fragt dann einen Architekten, wie das aussehen könnte, und dann erst kommt die ausführende Firma ins Spiel.
Zisch: Ist das Holzhochhaus stabil?
Koger: Ja, wir haben zwar sehr viele Sachen neu entwickeln müssen, haben aber immer darauf geachtet, dass es auch wirklich sehr sicher ist.
Zisch: Wie viele Schrauben brauchten Sie für das Holzhochhaus?
Koger: Das ist eine sehr schwierige Frage. Weil das Haus so groß ist, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, alle Schrauben zu zählen.
Zisch: Und wie viele Bretter brauchten Sie?
Koger: Bretter selbst haben wir gar keine verbraucht. Wir haben große dicke Hölzer verbaut, zum Beispiel Stützen mit 35 mal 35 Zentimeter Grundfläche und davon mehrere 100 Stück. Insgesamt haben wir 1500 Kubikmeter verbaut. (Anmerkung der Zisch-Reporterin: 1500 Kubikmeter entspricht 1500 Würfeln mit je einer Kantenlänge von einem Meter.)
Zisch: Wie viele Mitarbeiter haben geholfen, das Holzhochhaus zu bauen?
Koger: Es waren rund 50 Mitarbeiter dauerhaft am Projekt beteiligt. Und zehn Mitarbeiter davon haben das Haus montiert. Die Montage des Holzhochhauses mit den zehn Stockwerken hat zirka 17 Wochen in Anspruch genommen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. März 2019: PDF-Version herunterladen

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