Account/Login

"Das Hofgut erzeugt den ganzen Strom- und Wärmebedarf selbst"

  • Laura Brodscholl, Klasse 4b, Sommerbergschule (Buchenbach)

  • Fr, 25. November 2022
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Unternehmer Thomas Drubba, dessen Familie das Hofgut Sternen im Höllental betreibt, über nachhaltige Energie und sein Energiewerk.

Thomas Drubba  | Foto: Privat
Thomas Drubba Foto: Privat

Zisch-Reporterin Laura Brodscholl aus der Klasse 4b der Sommerbergschule in Buchenbach interessiert sich sehr für Nachhaltigkeit. Da sich das Hofgut Sternen im Höllental seit 2016 mit einem eigenen nachhaltigen Energiewerk versorgt, traf sich die Reporterin für ein Gespräch mit dem Unternehmer Thomas Drubba, dessen Familie das Areal gehört und sprach mit ihm über Energie.

Das Hofgut Sternen liegt am Fuße der Ravennaschlucht. Das große Areal besteht aus einem Hotel, einer Glasbläserei, mehreren Restaurants und verschiedenen Souvenirgeschäften. Das Hofgut Sternen gibt es seit dem Jahr 1986.

Zisch: Wie viel hat das Energiewerk gekostet?
Drubba: Das Energiewerk hat circa eine Million Euro gekostet.
Zisch: Warum haben Sie ein Energiewerk?
Drubba: Weil wir uns Gedanken gemacht haben, wie wir das Areal Hofgut Sternen mit regenerativen Energiequellen versorgen können.
Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Energiewerk zu betreiben?
Drubba: Im Höllental standen früher 24 Wassermühlen. Schon unsere Vorfahren haben die Energie und die Kraft des Wassers genutzt. Das hat uns auf die Idee eines Energiewerkes gebracht.
Zisch: Mit welchem Rohstoff wird das Energiewerk betrieben?
Drubba: Es gibt drei Rohstoffe für das Energiewerk: Das geklärte Abwasser der Gemeinden Hinterzarten und Breitnau, Holzhackschnitzel und Sonnenenergie.
Zisch: Wie groß ist das Energiewerk?
Drubba: Ungefähr so groß wie der Keller eines Einfamilienhauses.
Zisch: Wie funktioniert das Energiewerk?
Drubba: Das Abwasserkraftwerk funktioniert wie folgt: Das Abwasser kommt von der Kläranlage, die etwa 200 Höhenmeter oberhalb des Hofgut Sternen liegt. Das Wasser treibt eine große Turbine zur Stromerzeugung an. Außerdem entziehen wir dem circa zwölf Grad Celsius warmen Wasser sechs Grad Celsius und erwärmen damit unser Brauchwasser auf bis zu 25 Grad Celsius. Das Hackschnitzel Blockheizkraftwerk verbrennt die Hackschnitzel auf einer möglichst geringen Temperatur, um möglichst viel Wärme zu erzeugen. Der Rauch wird gefiltert und treibt einen Gasmotor an, welcher Strom erzeugt. Die Solarkollektoren erzeugen Strom für den Eigenbedarf.
Zisch: Wie viel Strom wird erzeugt und reicht das, um alles zu versorgen?
Drubba: Wir benötigen circa 160 Kilowattstunden Strom pro Tag. Das Hofgut erzeugt den ganzen Strom- und Wärmebedarf komplett selbst.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 25. November 2022: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel