Theater
Das Improvisationstheater Freistil führt einen Krimi in der Mensabar auf

Ein Krimi ohne Drehbuch – das zeigt die Freiburger Theatergruppe Freistil am Dienstag in der Mensabar. Das Publikum darf bei dem Improvisations-Krimi mitbestimmen, wer warum stirbt.
Ein ungeplanter Abend, an dem die Zuschauenden mitbestimmen dürfen, wie sich der Krimi entwickelt – das ist das Konzept der Gruppe Freistil, die am Dienstag in der Mensabar auftritt.
Die Gruppe besteht aus vier Schauspielern, einer Schauspielerin und einem Musiker, der mit improvisierten Liedern für die richtige Atmosphäre sorgt. Das Besondere: Alle Mitglieder sind ausgebildete Schauspieler und bringen somit das nötige Handwerk mit. Fragt man Christian Schulz, Gründer und Schauspieler von Freistil, was so toll am Improvisationstheater ist, fällt ihm die Antwort leicht: "Es ist Kreativität pur." Es sei ein toller Ausgleich zu den einstudierten Stücken, welche die Gruppe teilweise seit Jahren immer wieder spielt – denn beim Impro-Theater wird alles auf der Bühne erfunden und so sei es immer wieder spannend zu sehen, was im Laufe eines Abends entsteht.
Beim Impro-Krimi gibt es ein Mordopfer, drei Verdächtige und einen Kommissar. Alles weitere liegt in der Hand des Publikums. Im ersten Schritt bestimmt es Name, Alter, Beruf, ja den ganzen Charakter der ersten Figuren. "Da entsteht dann zum Beispiel ein 44-jähriger Choleriker, der Metzger ist", erzählt Christian Schulz. Der Schauspieler trägt dann aus dem Stand einen Monolog vor, in dem er sich als diese Figur vorstellt. Danach kommt der zweite Schauspieler auf die Bühne und wird ebenfalls mit einem Charakter "ausgestattet". Außerdem entscheidet das Publikum, in welcher Beziehung diese Figur zur ersten Figur stehen soll. Dasselbe passiert dann mit dem dritten und vierten Schauspieler, sodass am Ende ein Beziehungsgeflecht entsteht, in dem alle Figuren eigene Charaktere haben.
Stehen die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander fest, wird das Publikum gebeten, den Ort der ersten Szene festzulegen. "Die Zuschauer bekommen da selbst spontane Ideen, wo sie die Figuren gerne mal sehen wollen, sie werden durch die Monologe, die wir bereits vorgespielt haben, inspiriert", erzählt Christian Schulz aus seiner vorherigen Erfahrung mit Impro-Krimis.
Zu Beginn spielt die Gruppe die erste Szene, in der die Leiche der ersten Figur aufgefunden wird. Auch hier wird das Publikum wieder miteingebunden und darf mitbestimmen, an welchem Ort die Leiche gefunden wurde, "zum Beispiel auf dem Münster, beim Zahnarzt, an der Dreisam, je nachdem, was vorher alles passiert ist", erklärt Christian Schulz. "Dann holen wir aus dem Publikum einen Gegenstand. Das kann alles Mögliche sein, zum Beispiel eine Krücke oder ein Schal. Das Publikum darf dann entscheiden, welcher Gegenstand die Mordwaffe darstellen soll."
Auch im weiteren Verlauf des Stücks werden die Zuschauenden eingebunden und dürfen den Verlauf des Verhörs, die Ermittlungen und mögliche Ausgänge des Stücks mitbestimmen. "Zu hören, dass die Zuschauer einfach nicht glauben können, dass das alles improvisiert gewesen ist und man meinen könnte, alles sei einstudiert gewesen, ist eigentlich das tollste Kompliment, was man als Impro-Schauspieler bekommen kann", sagt Christian Schulz.
Vor der Aufführung bringen alle Schauspieler eine Auswahl an Kostümen und Requisiten aus dem eigenen Fundus mit und kleiden sich dann passend zu der Figur, die für sie vom Publikum festgelegt wurde. Man brauche nicht viel für Impro-Theater, das sei gerade das Tolle daran, erzählt Christian Schulz. Im Grunde gehe es immer darum, die Fantasie des Publikums zu aktivieren. Improvisations-Schauspieler müssen anders proben als normale Schauspieler. Hier geht es nicht darum, Texte zu lernen und Szenen wiederholt durchzugehen. Christian Schulz vergleicht das mit Sport: "Im Training werden Standardsituationen und Pässe geübt, im Spiel versucht man das dann wiederzugeben."
Mit verschiedenen Übungen trainieren die Schauspieler das Zusammenspiel, die Spontanität, die Fähigkeit eigene Ideen spontan mit Unvorhersehbarem zu verknüpfen und niemals zu sehr vorauszuplanen. Eine Übung ist das "Alphabet-Spiel", bei dem der erste Schauspieler einen Satz mit A beginnen muss, der zweite auf diesen Satz mit einem Satz, der mit B beginnt, reagieren muss, und immer so weiter.
Mehr zum Thema:
Die Gruppe besteht aus vier Schauspielern, einer Schauspielerin und einem Musiker, der mit improvisierten Liedern für die richtige Atmosphäre sorgt. Das Besondere: Alle Mitglieder sind ausgebildete Schauspieler und bringen somit das nötige Handwerk mit. Fragt man Christian Schulz, Gründer und Schauspieler von Freistil, was so toll am Improvisationstheater ist, fällt ihm die Antwort leicht: "Es ist Kreativität pur." Es sei ein toller Ausgleich zu den einstudierten Stücken, welche die Gruppe teilweise seit Jahren immer wieder spielt – denn beim Impro-Theater wird alles auf der Bühne erfunden und so sei es immer wieder spannend zu sehen, was im Laufe eines Abends entsteht.
Nur die Rollen legen die Schauspieler fest
Beim Impro-Krimi gibt es ein Mordopfer, drei Verdächtige und einen Kommissar. Alles weitere liegt in der Hand des Publikums. Im ersten Schritt bestimmt es Name, Alter, Beruf, ja den ganzen Charakter der ersten Figuren. "Da entsteht dann zum Beispiel ein 44-jähriger Choleriker, der Metzger ist", erzählt Christian Schulz. Der Schauspieler trägt dann aus dem Stand einen Monolog vor, in dem er sich als diese Figur vorstellt. Danach kommt der zweite Schauspieler auf die Bühne und wird ebenfalls mit einem Charakter "ausgestattet". Außerdem entscheidet das Publikum, in welcher Beziehung diese Figur zur ersten Figur stehen soll. Dasselbe passiert dann mit dem dritten und vierten Schauspieler, sodass am Ende ein Beziehungsgeflecht entsteht, in dem alle Figuren eigene Charaktere haben.
Stehen die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander fest, wird das Publikum gebeten, den Ort der ersten Szene festzulegen. "Die Zuschauer bekommen da selbst spontane Ideen, wo sie die Figuren gerne mal sehen wollen, sie werden durch die Monologe, die wir bereits vorgespielt haben, inspiriert", erzählt Christian Schulz aus seiner vorherigen Erfahrung mit Impro-Krimis.
Probenbesuch: Beim Impro-Theater lernt man, spontan zu sein
Das Publikum bestimmt den Verlauf mit
Zu Beginn spielt die Gruppe die erste Szene, in der die Leiche der ersten Figur aufgefunden wird. Auch hier wird das Publikum wieder miteingebunden und darf mitbestimmen, an welchem Ort die Leiche gefunden wurde, "zum Beispiel auf dem Münster, beim Zahnarzt, an der Dreisam, je nachdem, was vorher alles passiert ist", erklärt Christian Schulz. "Dann holen wir aus dem Publikum einen Gegenstand. Das kann alles Mögliche sein, zum Beispiel eine Krücke oder ein Schal. Das Publikum darf dann entscheiden, welcher Gegenstand die Mordwaffe darstellen soll."
Auch im weiteren Verlauf des Stücks werden die Zuschauenden eingebunden und dürfen den Verlauf des Verhörs, die Ermittlungen und mögliche Ausgänge des Stücks mitbestimmen. "Zu hören, dass die Zuschauer einfach nicht glauben können, dass das alles improvisiert gewesen ist und man meinen könnte, alles sei einstudiert gewesen, ist eigentlich das tollste Kompliment, was man als Impro-Schauspieler bekommen kann", sagt Christian Schulz.
Wenig Requisiten, wenig Vorbereitung
Vor der Aufführung bringen alle Schauspieler eine Auswahl an Kostümen und Requisiten aus dem eigenen Fundus mit und kleiden sich dann passend zu der Figur, die für sie vom Publikum festgelegt wurde. Man brauche nicht viel für Impro-Theater, das sei gerade das Tolle daran, erzählt Christian Schulz. Im Grunde gehe es immer darum, die Fantasie des Publikums zu aktivieren. Improvisations-Schauspieler müssen anders proben als normale Schauspieler. Hier geht es nicht darum, Texte zu lernen und Szenen wiederholt durchzugehen. Christian Schulz vergleicht das mit Sport: "Im Training werden Standardsituationen und Pässe geübt, im Spiel versucht man das dann wiederzugeben."
Mit verschiedenen Übungen trainieren die Schauspieler das Zusammenspiel, die Spontanität, die Fähigkeit eigene Ideen spontan mit Unvorhersehbarem zu verknüpfen und niemals zu sehr vorauszuplanen. Eine Übung ist das "Alphabet-Spiel", bei dem der erste Schauspieler einen Satz mit A beginnen muss, der zweite auf diesen Satz mit einem Satz, der mit B beginnt, reagieren muss, und immer so weiter.
"Man muss offen für den Moment sein." Christian Schulz
"Man muss offen für den Moment sein", sagt Christian Schulz. Das sei das Schwerste am Impro-Theater – sich davon zu lösen, die eigenen Ideen durchbringen zu wollen und auf genau das, was einem das Gegenüber geboten hat, einzugehen. Da alle vier Schauspieler schon seit der Gruppengründung im Jahr 2004 gemeinsam spielen, funktioniere das inzwischen richtig gut. "Das Verständnis untereinander wird natürlich immer besser, je länger man zusammenspielt", erklärt Christian Schulz.Wann: Dienstag, 7. Februar 2023, 20:15 Uhr
Wo: Mensabar, Rempartstr. 18
Eintritt: 17€, ermäßigt: 9,50 €
Kartenvorverkauf: BZ Kartenservice, Freiburg, Bertoldstr. 7 und bei allen BZ Geschäftsstellen (Tel.: 01805-55 66 56 (12 ct/ Min.)
Kartenreservierung: [email protected]
Wo: Mensabar, Rempartstr. 18
Eintritt: 17€, ermäßigt: 9,50 €
Kartenvorverkauf: BZ Kartenservice, Freiburg, Bertoldstr. 7 und bei allen BZ Geschäftsstellen (Tel.: 01805-55 66 56 (12 ct/ Min.)
Kartenreservierung: [email protected]