Homosexuellen-Treffpunkt
Das ist aus fachlicher Sicht unverantwortlich
Christoph Student (Bad Krozingen)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Als Psychiater bin ich mit den besonderen Belastungen homosexueller Männer vertraut: Noch immer sind viele Betroffene gesellschaftlicher Ablehnung, Diskriminierung oder familiärer Ausgrenzung ausgesetzt mit gravierenden Folgen für ihre psychische Gesundheit. Depressionen, Angststörungen und Suizidgedanken treten in dieser Gruppe überdurchschnittlich häufig auf. Gerade deshalb kommt Orten wie dem Parkplatz bei Efringen-Kirchen, die als diskrete Rückzugsräume fungieren, insbesondere im ländlichen Raum, eine besondere Bedeutung zu. Für manche Betroffene sind sie mehr als nur Treffpunkte. Sie bedeuten ein Stück Sicherheit. Dass die Gemeinde Efringen-Kirchen nun plant, einen solchen Ort mit fragwürdigen Begründungen zu schließen, ist aus fachlicher Sicht nicht nur bedenklich, sondern unverantwortlich. Eine ersatzlose Schließung verschärft die Isolation und psychische Belastung vieler Männer, anstatt Lösungen zu bieten. Erforderlich sind jetzt ein offener Dialog mit den Betroffenen – und ein ernsthafter Wille, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Eine demokratische Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit Minderheiten umgeht.
Christoph Student, Bad Krozingen