"Das ist doch keine Stigmatisierung"

BZ-INTERVIEW mit Justizministerin Christine Lambrecht / Ermittler dürfen bald aus Tatortspuren auf die Hautfarbe des Täters schließen.
BERLIN. Die Polizei soll künftig aus genetischen Tatortspuren unter anderem die Hautfarbe des Täters prognostizieren können. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) verteidigt die Pläne zu dieser "erweiterten DNA-Analyse" im Gespräch mit Christian Rath .
Lambrecht: Nein. Es wäre zwar sehr hilfreich, wenn man nur eine Spur auswerten müsste und schon wüsste, wie der mutmaßliche Täter aussieht. Aber soweit ist die Wissenschaft noch nicht. Sie kann zum Beispiel noch nicht mit der für das Strafverfahren ausreichenden Sicherheit sagen, wie die Stirn, Wangen- oder Kinnpartie des Täters aussieht, es kann also kein Gesicht dargestellt werden.
BZ: Was kann die Wissenschaft bereits? Lambrecht: Wenn am Tatort beispielsweise eine Blut- oder Sperma-Spur gefunden wurde, dann kann eine DNA-Analyse ausreichend sichere Hinweise auf die Haar-, Augen- und Hautfarbe des Täters geben und auch auf das Alter.
BZ: ...