Zischup-Interview

"Das ist ein Festival für jeden"

Das New Heart Festival ist eine Silent Disco unter freiem Himmel in den schönsten Parks in Freiburg. Tanzen, Feiern und Teetrinken – alle sind willkommen. Ein Gespräch mit Gründer Nathan Thurlow. .  

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Das Festival kann losgehen, DJ-Pult, Teeausschank und Kopfhörer-Ausgabestelle sind schonmal da. Foto: Privat
Zischup: Hallo Nathan, Sie leiten das New Heart Festival. Können Sie mir erklären, was das genau ist?
Thurlow: Darauf habe ich verschiedene Antworten: Kurz gesagt "Tee und Tanzen" und ein Festival für die ganze Familie und alle Freunde auf einem Fahrrad. Außerdem ist das New Heart Festival ein Ort, wo jeder willkommen ist und wo es nicht um deine Herkunft geht. Jeder kann kommen und ein freies Festival erleben. Durch das Festival möchte ich gerne Gottes Liebe ohne viele Worte teilen. Ich hoffe, dass viele Menschen dort eine gute Zeit haben, und neue Leute kennenlernen ohne Alkohol und Drogen. Deswegen geben wir kostenlosen Tee aus. Ich wünsche mir auch, dass es ein Ort ist, wo die Menschen erleben können, dass Gott sie liebt und sie Hoffnung schöpfen können, dass es eine gute Zukunft für sie gibt.

Zischup: Was hat Sie bewegt, das Projekt zu starten?
Thurlow: Um diese Frage beantworten zu können, muss ich mit einer besonderen Erfahrung, die ich vor acht Jahren gemacht habe, beginnen. Damals erlebte ich ganz persönlich, dass Gott mich unendlich liebt. Seitdem wird mir immer wieder bewusst, dass Gott alle Menschen liebt.

Zischup: Wie lange gibt es dieses Festival schon?
Thurlow: Seit acht Jahren. Nach diesem Erlebnis, von dem ich oben schon berichtet habe, kam ich im Februar 2016 nach Deutschland. Im Juni 2016 startete ich dann mein Projekt. Ich habe aufgehört, die Events zu zählen, aber wir haben über 300 Festivals organisiert.

Zischup: Wie finanzieren Sie sich?

Thurlow: In den ersten Jahren habe ich mich das auch oft gefragt. Es war wichtig für mich, diesen Schritt im Vertrauen auf Gott zu wagen. So investierte ich meine ganzen Ersparnisse in dieses Projekt, die ich aus Australien, wo ich herkomme, mitgebracht hatte. 2019 konnten wir dann einen gemeinnützigen Verein gründen, der es uns ermöglicht hat, Spenden einzunehmen. Außerdem wurde ich immer wieder gefragt, ob es möglich ist, unsere Kopfhörer (für die Silent Disco, Anm. d. Red.) gegen Bezahlung auszuleihen. Daraufhin habe ich mein eigenes Gewerbe angemeldet, was ursprünglich nicht mein Plan war. Letztlich finanziert sich das Projekt aber aus Spenden.

Zischup: Welche Herausforderung gibt es bei solch einem Festival? Da ist doch bestimmt einiges zu beachten.
Thurlow: Auch hier muss ich wieder vom Start des Projekts berichten. Als ich 2016 mein ganzes Geld in dieses Projekt investiert habe, hatte ich noch keine Genehmigung, keine Kranken- und Haftpflichtversicherung und auch keine Wohnung. Das waren viele Herausforderungen. Die erste Challenge, die ich angegangen bin, war die Genehmigung zu beantragen. Aber es hat sehr lange gedauert.

Zischup: Noch eine Frage dazu: Haben Sie immer noch Probleme, eine Genehmigung zu bekommen?
Thurlow: Jetzt ist es kein Problem mehr, weil ich eine wirklich gute Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg habe und auch unser Oberbürgermeister Martin Horn gerne zu unseren Events kommt.

Zischup: Welche Besucher besuchen Ihr Festival?
Thurlow: Ich bin froh, dass du diese Frage stellst. So viele Leute haben gehört, dass ich Christ bin und dass ich Jesus liebe, aber für mich ist es wichtig, dass dieses Festival für jeden ist. Es ist kein christliches Festival es ist ein Festival für alle. Egal wer sie sind, woher sie kommen, was sie glauben oder wie viel Geld sie haben. Es war mir nie wichtig, ein großes Festival zu haben. Wichtig ist mir, den Menschen zu dienen, gerade auch den Menschen, die vielleicht schwere Zeiten durchleben, zu begegnen und ihnen eine freudige Zeit zu bereiten.

Zischup: Haben Sie Wünsche für die Zukunft Ihres Projekts? Und wenn ja, welche sind das?

Thurlow: Ich wünsche mir, dass ich mehr Zeit bei den Menschen im Park und mit den Besuchern der Events verbringen kann und nicht mehr so viel Zeit im Büro mit Verwaltungstätigkeiten verbringen muss. Dafür wäre es nötig, dass das Projekt finanziell gut aufgestellt ist und wir noch eine Person für Verwaltungstätigkeiten anstellen können. Außerdem träume ich davon, dass dieses Projekt andere Leute ermutigt, so etwas auch in anderen Städten Deutschlands zu starten.

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