Ausbau der Rheintalstrecke
David gegen Goliath
Anna-Katharina Schulz aus der Klasse 9a des Markgräfler-Gymnasiums in Müllheim hat im Rahmen von Zischup einen Bericht über den Ausbau der Rheintalstrecke im Bereich Auggen-Müllheim geschrieben.
Anna-Katharina Schulz, Klasse 9a, Markgräfler-Gymnasium (Müllheim)
Fr, 2. Aug 2019, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Tieflage bedeutet ihrer Meinung nach: 1. Die Verbesserung des Schallschutzes für die Bewohner in der Region; 2. Keine Zerstörung der Kulturlandschaft durch Trennmauern und dadurch deren Erhalt; Und 3. Geringerer Verlust von landwirtschaftlichen Flächen. Für die Deutsche Bahn sind dies aber keine Gründe für die Tieflage. Wie immer geht es auch hier ums Geld. Zum einen sind die Schallschutzwände günstiger und zum anderen nehmen sie weniger Zeit in Anspruch. Die Bahn ist schließlich ein Wirtschaftsunternehmen und keine Traumwerkstatt. Das macht die Lärmschutzwände für die DB attraktiver, sieht allerdings optisch natürlich nicht so schön aus und schadet laut dem Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland außerdem unserem empfindlichen Mikroklima.
Der Ausbau der Rheintalbahn bringt zusätzlich den vermehrten Transport von Gefahrgütern durch das Markgräflerland mit sich. Andererseits würde die Tieflage einen Komplettausfall der Strecke für mehrere Monate mit sich bringen, da wegen der Tieferlegung um ein bis zwei Meter das Gleisbett neu verlegt werden müsste. Der umweltschädliche, bei Berufspendlern und Schülern ebenso gefürchtete Schienenersatzverkehr, wäre somit unvermeidlich. Damit entschied sich die DB klar für die Lärmschutzwände.
Sechs Bundestagsabgeordnete aus Südbaden und die Bahn haben der von Kommunen und Bürgerinitiativen geforderten Tieflage beim Ausbau der Rheintalbahn zwischen Müllheim und Auggen jedoch eine Absage erteilt. Zuvor hatte die Bahn auf die klare Beschlusslage und Schwachstellen der alternativen Pläne hingewiesen. Doch die Politiker wollen dem Ganzen etwas Wind aus den Segeln nehmen und die Bürger nicht außen vorlassen. Sie sollen aktiv beim Erarbeiten von nachhaltigen Lösungen, die mensch- und umweltgerecht realisiert werden sollen, miteinbezogen werden.
Zum Unmut vieler Auggener hat sich jetzt auch ihr Bürgermeister Fritz Deutschmann hinter die Pläne der Bahn und somit gegen die Tieflage gestellt. Inzwischen sind die Bauarbeiten zum Ausbau der Gleise vorangeschritten. Die Bagger stehen kurz vor Auggen. Die Lärmschutzwände stehen zwar noch nicht, aber für die Tieflage sieht es weiterhin nicht gut aus oder anders gesagt, "der Zug ist in Sachen Tieflage aus Sicht der Bahn bereits abgefahren". Die Auggener und Müllheimer Bürger mit Unterstützung des BBM geben sich aber noch lange nicht geschlagen und kämpfen bis zum Schluss.
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