BZ-Interview mit dem Physiker Alan Harris
"Den Asteroiden-Einschlag vorherzusehen war unmöglich"

BZ-INTERVIEW mit dem Physiker Alan Harris über den Asteroiden-Einschlag vor einem Jahr in Russland und was daraus folgte.
FREIBURG. Ein Feuerstreif am Himmel, eine Explosion, die 7000 Häuser beschädigte, 1500 Verletzte: Heute vor einem Jahr explodierte ein kleiner Asteroid über der russischen Stadt Tscheljabinsk. Wissenschaftler arbeiten weltweit an einer besseren Früherkennung solcher erdnahen Objekte (NEOs) – und an Mitteln, um eines Tages einen bedrohlichen Asteroiden aus der Bahn lenken zu können. Katharina Meyer sprach darüber mit Alan Harris, dem Leiter des europäischen Neo-Shield-Projekts.
Harris: An dem Tag war ich gerade auf einem Termin bei den Vereinten Nationen, wo über NEOs und Einschlagrisiken gesprochen wurde. Ich habe beim Frühstücken im Fernsehen gesehen, dass über Tscheljabinsk anscheinend ein Meteoroid explodierte. Das war Wahnsinn. Sie können sich vorstellen, was dann auf der Konferenz los war. Aber es war eine gute Gelegenheit, mit der Presse über unsere Arbeit zu sprechen. Und es ist vermutlich Tscheljabinsk zu danken, dass unsere Projekte jetzt schneller vorangehen.
BZ: Hat der Einschlag neue wissenschaftliche Erkenntnisse erbracht?
Harris: Für mich war das Wichtigste daran die Erkenntnis, ...